Unfallstatistik 2016 – Zahl der Verunglückten auf Vorjahresniveau

Trotz steigender Unfallzahlen blieb 2016 die Zahl der Verunglückten verglichen mit dem Vorjahr auf gleichem Niveau. (Foto: Symbolbild/ts)

Weniger Unfälle mit Verletzten auf den Autobahnen – Unfälle durch Ablenkung weiter auf hohem Niveau. 10.501 Unfälle ereigneten sich 2016 im Stadtgebiet. Dabei wurden 1.439 Personen verletzt, davon 265 schwer. 5 Menschen kamen ums Leben.

„Im letzten Jahr gab es in Münster zwar mehr Unfälle, immerhin ist die Zahl der Verunglückten nahezu gleich geblieben“, sagte Polizeipräsident Hajo Kuhlisch bei der Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik heute (20.2.) in Münster. „Beides kann uns jedoch nicht zufrieden stellen. Das Zusammentreffen unterschiedlichster Verkehrsteilnehmer auf engem Raum birgt weiterhin erhebliche Gefahren und stellt alle Beteiligten vor große Herausforderungen. Einhalten der Verkehrsregeln und gegenseitige Rücksichtnahme bleiben hier das A und O. Mit Interesse schauen wir zudem auf das Modell-Projekt auf einem Teilstück der Hammer Straße. Hieraus könnten sich grundsätzliche Erkenntnisse für mehr Verkehrssicherheit ergeben.“

Das Verletzungsrisiko von Radfahrern ist besonders hoch. Bei 766 Verkehrsunfällen mit Radfahrerbeteiligung im Jahr 2016 wurden 693 verletzt und 2 getötet.

„Immer noch ist fast jeder zweite Verunglückte (48,1%) ein Radfahrer“, erklärte der Leiter der Direktion Verkehr, Leitender Polizeidirektor, Rudi Koriath. „Durch besseren Schutz, wie zum Beispiel einen Fahrradhelm oder bessere Sichtbarkeit könnten Verkehrsunfälle mit schwerwiegenden Folgen verhindert werden“, erläuterte der Direktionsleiter. „Ebenso führen Sanktionen bei falschem Verhalten auch hier oft zu einer Bewusstseinsänderung und mehr Sicherheit im Straßenverkehr, denn fast 40 Prozent der Unfälle verursachen die Radfahrer immer noch selbst.“

In 2016 ereigneten sich 23 Verkehrsunfälle unter Beteiligung eines Pedelecs. Hierbei wurden 7 Personen schwer und 14 leicht verletzt. Ein Pedelec-Fahrer kam ums Leben. Derzeit ist zwar der Anteil dieser Unfälle an der Gesamtzahl der Radfahrunfälle mit 3 Prozent noch gering, wir befürchten jedoch, dass diese Unfälle in den nächsten Jahren zunehmen“, sagte Rudi Koriath. „Immer mehr Menschen steigen auf E-Bikes oder Pedelecs um. Andere Verkehrsteilnehmer rechnen oft nicht damit, dass dieses Zweirad mit deutlich höherer Geschwindigkeit unterwegs ist, als ein normales Fahrrad. Daher kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen, die schwerwiegende Folgen haben können.“

Auf den Autobahnen im Regierungsbezirk Münster wurden die Beamten zu 4.578 Unfällen (2015: 3.987) gerufen. Dabei verunglückten 758 Personen (-9,1 %) bei 456 der Unfälle (-12,5 %). An etwa einem Drittel der Unfälle (1.613) waren Lkw beteiligt. In 1.104 Fällen verursachten die Fahrer diese Verkehrsunfälle selbst. Das sind 68,4 Prozent und entspricht etwa dem Vorjahresniveau. Bei der Entwicklung der Unfälle an Stauenden wirkt sich in 2016 die regelmäßige Präventionsarbeit positiv aus. Nach einem Anstieg im Jahr 2015 auf 527 ereigneten sich im letzten Jahr 499 Unfälle. Das sind 5,3 Prozent weniger. Trotzdem sind diese Unfälle weiterhin auf einem zu hohen Niveau. „Fahrzeugführer lassen sich immer noch durch Smartphones oder andere Dinge vom Verkehr ablenken. Auch unzureichender Sicherheitsabstand und nicht angemessene Geschwindigkeit sind ursächlich für diese Unfälle“, erklärte der Leiter der Autobahnpolizei André Weiß.

„Im vergangenen Jahr kamen auf den Autobahnen in unserem Zuständigkeitsbereich 4 Menschen ums Leben“, erläuterte Polizeioberrat André Weiß. „Sehr tragisch ist der Tod eines 21-jährigen Fahrers im Sommer 2016 auf der Autobahn 31 bei Dorsten. Eine Stahlplatte durchschlug die Windschutzscheibe des Renaults und traf den 21-Jährigen tödlich. Der Verursacher des Verkehrsunfalles steht bis heute nicht fest.“

Mehr Baustellen in 2016 führten auch zu mehr Verkehrsunfällen in diesen Bereichen. Hier stieg die Zahl von 246 (2015) auf aktuell 521. Das entspricht einer Zunahme von 112 Prozent. „Dieser Anstieg bestätigt die Notwendigkeit, in Baustellen regelmäßig die Geschwindigkeit zu kontrollieren“, sagte Polizeipräsident Hajo Kuhlisch. „Durch noch intensiveren Austausch mit allen zuständigen Behörden müssen wir die Einrichtung von Baustellen weiter optimieren.“

Die gesamte Bilanz ist auf der Homepage der Polizei Münster abrufbar: www.polizei.nrw.de

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