Kennt ihr das? Auf einer Liege am Pool weht einem die warme Sommerluft um die Nase. Es duftet leicht nach Chlor und Sonnencreme. Auf einem weichen Untergrund gebettet und mit einem kühlen Drink in der Hand lässt man sich von der Sonne küssen. Dieses Gefühl vom ersten, wohlverdienten Urlaubstag hat Ralf Schmitz am Donnerstagabend in der Halle Münsterland verbreitet.
Nach fast 2 Jahren Urlaubssperre, besser gesagt Pandemie-Pause, durfte Schmitz endlich wieder seine Improvisationskünste live unter Beweis stellen. Mit seinem neuen Programm „Schmitzefrei“ flog er entspannt für zwei Stunden inklusive Publikum in ein unbeschwertes Land. Es sei denn, man hatte beim Check-in getrödelt und stolperte erst kurz vor Boarding-Schluss in den prall gefüllten Urlaubsflieger namens Halle Münsterland.
Pilot Schmitz hatte die Passagiere bereits begrüßt und war quasi schon mitten in der Sicherheitsunterweisung, als zwei Nachzügler vor der Bühne entlang zu ihren Plätzen eilten, Tim und Oliver. „Zwei Jahre warten und immer noch zu spät kommen?“, griff der Comedian die Vorlage auf. „Das schafft auch nur ihr!“ Über den Abend hinweg haben Tim und Oliver dann immer mal wieder ihr „Fett wegbekommen“, so setzen sich zumindest bei den beiden garantiert keine unerwünschten Urlaubspfunde an.
Sympathisch an Schmitz ist vor allem, dass ihm selbst nichts peinlich ist. So erzählte er zum Beispiel ganz ungeniert von seinem Hotelerlebnis, als er die Zimmertür mit der Toilettentür verwechselte und plötzlich nackt auf dem Flur stand. Donnerstagabend hatte er sich dann aber wieder ganz leger in Jeans und T-Shirt gekleidet. Das richtige Outfit, um die Bühne in ihrer kompletten Größe zu nutzen, die mit zwei Liegestühlen und einer Strandbar mit dem Namen „Schmitz on the Beach“ das passende Urlaubsfeeling verbreitete.
Zwischen Erzählungen aus seinem reichhaltigen Repertoire an Urlaubsmissgeschicken bezog er immer wieder sein Publikum mit ein. Ob Urlaubslieder für eine pantomimische Neuinterpretation oder Reiseziele für eine improvisierte Geschichte, die Zuschauer fungierten immer wieder als Stichwortgeber. Alleine das Sammeln dieser Ideen war bereits ein Highlight. Auch direkt auf der Bühne durften Zuschauer mitwirken und mit Schmitz gemeinsam improvisieren. Dies gab der Show einen sehr individuellen Anstrich, ohne aber den roten Faden zu verlieren.
Alles in allem also ein abwechslungsreiches Programm, welches bei den knapp 1.800 Gäste durchweg für Lachtränen in den Augen sorgte. So war es glasklar, dass ohne Zugabe hier am Donnerstag gar nichts gehen würde. Gesagt, getan, jedoch nicht ohne „fremde“ Hilfe. Dazu wurde eines von Schmitz Teammitgliedern, Harald, per Zufallsgenerator ausgewählt und durfte den Comedian wie eine Marionette steuern.
Harald übernahm dabei die Kontrolle über sämtliche Gliedmaßen, setzte sie in Bewegung und veranschaulichte so eindrucksvoll, wie Schmitz beim Surfen wohl ungefähr aussehen würde. Der heitere Schlusspunkt eines durchaus gelungenen Abends, auf den es sich zu Warten gelohnt hat. Dies war deutlich am Applaus und den Augen des Publikums abzulesen.
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