Vier Spiele ungeschlagen, diese Serie wollten die Preußen gestern unbedingt fortführen. Mit dem FC Köln war gestern ein absoluter Bundesliga-Dino zu Gast im Preußenstadion. Mit zuletzt zwei Siegen in Folge schnuppern die Kölner schon an den Aufstiegsplätzen. Der SCP hingegen kämpft darum, die Kellerplätze zu verlassen und sich auf einem Nichtabstiegsplatz einzunisten. Und gegen Rheinländer war man ja bereits vor einigen Wochen erfolgreich. Die Zuschauer erlebten ein mäßiges, aber dennoch sehr emotionsgeladenes Spiel.
In der ersten Halbzeit sah auch alles einigermaßen gut aus. Die Adlerträger strukturiert, sicher in der Abwehr und mit viel Ballbesitz. Trotz der Überlegenheit gelang es den Preußen nicht, es zu verheißungsvollen Abschlüssen zu bringen. Da auch von Kölner Seite nicht wirklich Gefahr ausging, dachten wohl einige Fans im Stadion, dass dies ein typisches 0:0 werden könnte, mit dem die Preußen auch sicher zufrieden gewesen wären oder hätten sein können.
Für Aufruhr im Stadion sorgte immer wieder der 25-jährige Schiedsrichter Felix Prigan, er leitete gestern sein 5. Bundesligaspiel. Bereits früh fiel er durch kleinliche oder uneinheitliche Entscheidungen auf, was ihm schnell den Zorn der Fans, Pfiffe und „Schieber“-Rufe einbrachte. Am Ende konnte sogar Coach Sascha Hildmann nicht zurückhalten, er tat das, was er sonst nur sehr selten tut, er verlieh seiner Wut Ausdruck. In der Pressekonferenz fand er sehr klare Worte über den Schiedsrichter, betonte aber auf der anderen Seite, dass er die Schuld für das Ergebnis nicht beim Unparteiischen sucht, aber doch „extrem abgenervt“ sei und die Preußen benachteiligt sah.
Aber kommen wir zur zweiten Halbzeit. Fast mit Beginn eben jener setzte ter Horst ein dickes Ausrufezeichen, als der Verteidiger fast mit Wiederanpfiff die Kugel mit einem strammen Distanzschuss an die Latte heftete. Hoffnung keimte auf, dass nun für den SCP doch noch mehr geht und dies der Beginn einer Offensive wird. Doch die Hoffnung wurde leider schnell begraben. Die Kölner standen im Mittelfeld sehr sicher und die Münsteraner taten sich schwer, Angriffe in die gegnerische Hälfte zu bringen. Andersherum waren aber auch die Offensivaktionen der Kölner kaum existent, was das Spiel nicht gerade zu einem spannenden machte. Mit einem 0:0 hätten eigentlich beide Mannschaften zufrieden sein können.
In der 51. Minute bereitete Lemperle mit einem Kopfball und gefühlt der einzigen Chance für die Kölner den Münsteranern den Garaus, 1:0 für Köln. Die Reaktion der Preußen blieb erst einmal aus und das Spiel verflachte zunehmend. Hier muss man noch einmal auf den Schiedsrichter zurückkommen, der nach dem Treffen den Spielfluss immer wieder störte, indem er den Kölnern wirklich jedes Zeitspiel durchgehen ließ. Die „Verletzungspausen“ nahmen ein fast schon kurioses Maß an. Auszeiten am Boden waren für Köln eine sichere Bank, das Spiel immer wieder unterbrechen zu lassen. Hier wünschten sich nicht wenige Zuschauer, dass wesentlich konsequenter durchgegriffen wird.
Am Ende war es eine glückliche Aktion der Kölner, die für 3 Punkte reichte und der FC zumindest auf einem Relegationsplatz übernachten durfte. Für den SCP heißt es nun weitermachen und gegen andere Gegner die dringend benötigten Punkte sammeln.
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