Neubau noch nicht absehbar Vor genau zwei Jahren wurde die Skulptur "Square Depression" von Bruce Nauman abgerissen

"Square Depression" von Bruce Nauman vor dem Abriss. (Foto: Michael Bührke)
„Square Depression“ von Bruce Nauman vor dem Abriss. (Foto: Michael Bührke)

Neben den „Giant Pool Balls“ von Claes Oldenburg am Aasee gehört „Square Depression“ von Bruce Nauman zu den beeindruckendsten Skulpturen in Münsters öffentlichem Raum. Oder besser gesagt, gehörte, vor genau zwei Jahren rückten die Bagger an, um das über 600 Quadratmeter große Betonobjekt abzureißen. Seither ist es still geworden um den seinerzeit angekündigten Neubau.

„Square Depression“ war nicht nur wegen seiner beeindruckenden Größe von 25 mal 25 Metern eines der herausragenden Objekte der zurückliegenden Skulptur Projekte, es hatte vermutlich auch die längste Geschichte. So war der Aufbau bereits für die ersten Skulptur Projekte im Jahr 1977 geplant, das Staatshochbauamt hatte jedoch Bedenken. 2007 wurde dann ein neuer Anlauf gestartet, vier große Betondreiecke wurden so im Boden verlegt, dass eine 2,3 Meter tiefe, „negative Pyramide“ entstand. 13 Jahre später musste „Square Depression“ jedoch bereits wieder weichen, weil die Universität am Standort Wilhelm-Klemm-Straße Gebäude für den Fachbereich Physik errichten wollte.

Anfang November 2020 rückten die Bagger der Skulptur zu Leibe. (Foto: Michael Bührke)
Anfang November 2020 rückten die Bagger der Skulptur zu Leibe. (Foto: Michael Bührke)

Bereits mit dem Abriss wurde festgelegt, dass das Kunstwerk in unmittelbarer Nähe neu entstehen sollte. Der Direktor des LWL-Museums für Kunst und Kultur, Dr. Hermann Arnhold, sagte damals: „Wir bedauern sehr, dass wir vorerst Abschied nehmen müssen von dieser großartigen Arbeit. Damit verliert das LWL-Museum für Kunst und Kultur auf vorerst unbestimmte Zeit eine seiner wichtigsten Arbeiten. Ich bin durch Gespräche mit dem Rektor der Universität sehr zuversichtlich, dass dieses wunderbare Kunstwerk in den nächsten Jahren an zentraler Stelle neu entstehen wird.“ Das ist zwei Jahre her.

Doch Platz ist knapp in Münster und im Bereich Wilhelm-Klemm-Straße / Corrensstraße ganz besonders. Der Sprecher der Westfälischen Wilhelms-Universität, Norbert Robers, stellt klar, dass das Projekt nicht vergessen wurde, sondern aktuell seinen verfahrenstechnischen Gang geht: „Die Universität Münster steht in engem Austausch mit dem Landesmuseum für Kunst und Kultur, dem Künstler und dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb Nordrhein-Westfalen, der den dafür notwendigen städtebaulichen Wettbewerb verantwortet. Wir hoffen auf eine zügige Entscheidung über den neuen Standort, rechnen in diesem Jahr damit aber nicht mehr.“

Direktor Dr. Hermann Arnhold (l.) und Kuratorin Dr. Marianne Wagner (r.) nahmen 2020 Abschied von der Skulptur. (Foto: LWL/Hanna Neander)
Direktor Dr. Hermann Arnhold (l.) und Kuratorin Dr. Marianne Wagner (r.) nahmen 2020 Abschied von der Skulptur. (Foto: LWL/Hanna Neander)

Aktuell ist Halbzeit zwischen den letzten Skulptur Projekten 2017 und der geplanten nächsten Auflage im Jahr 2027. Sollte „Square Depression“ von Bruce Nauman in fünf Jahren wieder existieren und für die zu erwartenden Besucherinnen und Besucher aus aller Welt erlebbar und begehbar sein, wäre das Objekt sicher wieder ein bedeutender Anlaufpunkt, so wie dies 2007 und 2017 bereits der Fall war. Rund 650.000 Besucherinnen und Besucher aus 72 Nationen kamen zur letzten Kunstschau im öffentlichen Raum nach Münster.

Wer die vielfältigen Skulpturen Münsters mit dem Fahrrad erkunden möchte, kann dies sehr gut mit unserer Tour aus der Reihe „Ab auf die LEEZE“ machen: Tour Skulptur.

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