
Die Beatsteaks haben gestern mit dem Konzert in der ausverkauften Halle Münsterland den Abschluss ihrer „PLEASE-Tour 2025“ gefeiert. Das Wort „Feiern“ darf man hier wörtlich nehmen, denn die Stimmung bei Band und Publikum war ausgesprochen ausgelassen, wie man es selten in Münster erlebt.
Auch wenn die Beatsteaks diese Tour nach ihrem aktuellen Album „Please“ benannt haben, war sie viel mehr als nur Promotion für eine neue Scheibe. Wie schon zuvor an den anderen Auftrittsorten war auch beim Abschlusskonzert in Münster schnell klar, dass hier vor allem die 30-jährige Geschichte der Berliner Band gefeiert wird.
Es ging los mit zwei Stücken aus dem Album „Smack Smash“, mit dem die Beatsteaks 2004 ihren Durchbruch erlebten. Mit „Big Attack“ und „Hello Joe“ brachten sie den Saal zum Toben – und das hörte dann den ganzen Abend gar nicht mehr auf. Spätestens beim dritten Lied bildete sich vor der Bühne ein Moshpit, der nahezu den ganzen Abend kreiselte oder nach kurzen Pausen schnell wieder aufgenommen wurde.
Selbst das Publikum, das einen der wenigen Sitzplätze ergattert hatte, blieb die meiste Zeit stehen. Die allermeisten standen ohnehin im großen Innenbereich. Wobei „Stehen“ das falsche Wort ist, denn still am Platz verbleiben passt nicht zur mitreißenden Musik der Berliner. Also tanzten die Konzertbesucher bei fast jedem Lied, reckten oder schwenkten hin und wieder ihre Arme und sangen immer wieder lauthals mit.
„Oh, yeah, Münster will tanzen“
Frontmann Arnim Teutoburg-Weiß heizte die Stimmung in einer Tour an, wobei die hin und wieder eingestreuten Sprüche zu Münster gar nicht nötig gewesen wären. „Oh, yeah, Münster will tanzen“, stellte er schon früh zutreffend fest, während Aussagen wie „Essen, Düsseldorf? Nein, wir sind im Münsterland und das ist das schönste Land“ doch eher peinlich wirkten. Das war dem Publikum aber ziemlich egal, es skandierte „Beatsteaks! Beatsteaks! Beatsteaks!“ als würde es eine heimische Fußballmannschaft im Stadion anfeuern.
Der Sänger und Gitarrist Teutoburg-Weiß schien diese Energie geradezu aufzusaugen, um sie auf der Bühne herumwirbelnd gleich wieder freizusetzen. „Morgen werden sie in der Zeitung schreiben, das Dach der Halle flog weg“, meinte er gegen Ende des Konzerts. Auch wenn die Architektur der Halle Münsterland unbeschädigt blieb, beschrieb er damit gut die Stimmung im Saal, die bis zum Schluss ungebrochen blieb. Selbst die wenigen ruhigen Momente wurden freundlich aufgenommen, wie das obligatorische „Hey du“ aus dem legendären Musical „Linie 1“, das Rhythmus-Gitarrist Peter Baumann wie üblich ganz alleine dargeboten hat.
Dass die Beatsteaks niemals tricksen, sondern lieber mit offenen Karten spielen, war schon in der Umbaupause zwischen Vorband und Hauptact deutlich geworden. Nichts davon wurde hinter einem Vorhang versteckt, alle Handgriffe erledigten die Bühnentechniker vor den Augen des Publikums.
Eröffnet wurde der Konzertabend vom Garage-Punk-Trio 24/7 Diva Heaven. Die drei Berlinerinnen ließen keinen Zweifel daran, dass laute Gitarren-Musik diesen Abend prägen wird. Während die Beatsteaks sich im Laufe der Jahre von unterschiedlichen musikalischen Strömungen auch jenseits von Punk, Grunge und Alternative Rock beeinflussen ließen, bleibt das Trio diesen Richtungen treu und steigert sich dabei mit der energiegeladenen Stimme von Frontfrau und Gitarristin Kat Ott-Alavi noch in Richtung Noise. Dieses Trio können wir in Münster bald wieder erleben, laut Szene-Magazin „Visions“ werden sie im November beim „Grand Münster Slam“ der Donots zu Gast sein.
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Noch mehr Bilder vom Konzert der Beatsteaks und ihrer Vorband 24/7 Diva Heaven zeigen wir euch in unserer Fotostrecke:
Fotostrecke: Konzert Beatsteaks + 24/7 Diva Heaven (11.10.2025)
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