LEG-Mieter schließen sich zusammen Am Freitag soll eine stadtweite Mieterinitiative gegründet werden

Die LEG vermietet in Münster 6125 Wohnungen. (Foto: Thomas Hölscher)
Die LEG vermietet in Münster 6125 Wohnungen. (Foto: Thomas Hölscher)

Nachdem LEG-Mieter aus Uppenberg im Februar eine Initiative gegründet haben, die immer mehr Zulauf bekommt, wollen sich am kommenden Freitag auch Vertreter aus anderen Vierteln von Münster mit ihnen zusammenschließen und eine stadtweite Mieterinitiative gründen. Die LEG ist laut ihrer eigenen Homepage „mit rund 134.000 Mietwohnungen eines der führenden Immobilienunternehmen in Deutschland“, 6125 davon vermietet sie in Münster.

Vor elf Jahren wurde die damalige Landesentwicklungsgesellschaft Nordrhein-Westfalen, zu der auch die Wohnungsgesellschaft Münsterland gehört hat, vom Land an private Investoren verkauft, seit 2013 ist sie als LEG Immobilien AG ein börsennotiertes Unternehmen. Seitdem sind von den vielen Mietern in unserem Bundesland immer häufiger Klagen zu hören, auch in Münster. So müssen sie im Schnitt 50 Euro für einen Hauswart bezahlen, den sie nie zu Gesicht bekommen, weil ein Angestellter allein für 1000 Wohnungen zuständig ist. Da tauchen Hubwageneinsätze in den Nebenkostenabrechnungen auf, obwohl die von der LEG beauftragten Mitarbeiter aus dem Fenster auf das Dach geklettert waren. „Und dann beklagt die LEG steigende Handwerker-Rechnungen, die aber von der eigenen Tochterfirma ausgestellt wurden“ – darüber kann Werner Szybalski, der die LEG-Mieterinitiative Uppenberg mitgegründet hat, nur noch mit dem Kopf schütteln. „Sobald sich Mieter der LEG treffen, bringen sie immer mehr Beschwerden auf den Tisch“, fügt er hinzu.

Im Februar trafen sich auf Einladung der BI Uppenberg in der Zukunftswerkstatt Mieter von rechts und links der Grevener Straße, um eine LEG-Mieter-Initiative für ihr Viertel ins Leben zu rufen. (Foto: Werner Szybalski)
Im Februar trafen sich auf Einladung der BI Uppenberg in der Zukunftswerkstatt Mieter von rechts und links der Grevener Straße, um eine LEG-Mieterinitiative für ihr Viertel ins Leben zu rufen. (Foto: Werner Szybalski)

Die Mieterinitiative hat also einen Nerv getroffen, nicht nur bei den Bewohnern der Häuser in Uppenberg, also von der Kinderhauser Straße in der Nähe des Schlosstheaters über alle Blöcke an der Grevener Straße bis zum Nienkamp und zur Salzmannstraße. Die Gründung ihrer Initiative hat schon für einigen Wirbel gesorgt, nun wollen sich am Freitag Mieter aus LEG-Wohnungen in den Vierteln Aasee/Mecklenbeck, Bahnhof, Berg Fidel, Geist, Hansa, Mauritz und Südviertel mit ihnen zusammenschließen und gemeinsam eine LEG-Mieterinitiative für die ganze Stadt gründen. „Die Zeit scheint dafür reif zu sein“, meint Werner Szybalski mit Blick auf das aktuelle Volksbegehren in Berlin. Das setzt unter dem Motto „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“ nicht nur die Immobilienkonzerne, sondern auch die Politik unter Druck. „Noch liegen die Durchschnittsmieten der LEG im Münsterland mit 6 bis 7 Euro etwa 3 Euro unter dem Schnitt der Stadt, wie wir den aus dem neuen Mietspiegel kennen. Aber dabei werden auch Objekte in anderen Orten, wie Osnabrück oder Dülmen mit eingerechnet. Sie liegen eigentlich schon höher – und Steigerungen sind schon geplant“, warnt Szybalski.

Das Treffen zur Gründung der stadtweiten LEG-Mieterinitiative findet am kommenden Freitag (5. April) ab 19 Uhr in der Zukunftswerkstatt in der Schulstraße 45 statt. Dabei sollen nicht nur die anstehenden Aktionen und Maßnahmen diskutiert, sondern auch der LEG-Geschäftsbericht 2018 und der neue Mietspiegel für Münster analysiert werden. Außerdem stehen die bundesweit in die Kritik geratenen Nebenkostenabrechnungen der großen börsennotierten Vermieter und die am Samstag europaweit stattfindenden Demonstrationen gegen den Mietenwahnsinn auf der Agenda. Die Initiatoren bitten um eine Anmeldung per Email an LEG@uppenberger.de.

Die LEG-Mieterinitiative Uppenberg wird auch beim Nachbarschaftsfest der BI Uppenberg auf der Jahnstraße am Sonntag, 7. April von 10 Uhr bis 15 Uhr, präsent sein und insbesondere Fragen zu den Nebenkosten und dem schleppenden Reparaturservice der LEG beantworten, aber auch Stellung beziehen zu den allgemeinen wohnungspolitischen Forderungen.

3 Kommentare

  1. Bei uns in Ibbenbüren/Püsselbüren sieht es nicht anders aus.
    Wir hier in der Berliner Str.23 ,zahlen ab 1.06.2020 =47,70 Euro monatlich mehr Miete.
    79Cent pro qm,bei einer Wohnungsgröße von 60,73 qm sind aufgeschlagen worde.
    Das ist der Hammer..Wir wohnen jetzt 50 Jahre in dieser Wohnung…
    Aber wie heißt es so schön? Wenn ihr nicht zahlt, dann droht die Kündigung.
    Wir sind auch schon 30Jahre im Mieterbund..mal schauen, was möglich ist!

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