Um Besitz, Macht und Umverteilung drehen sich in den nächsten zehn Tagen eine ganze Reihe von kulturellen Veranstaltungen in Münster und Havixbeck. Denn unter dem Motto „Landlord‘s Game“ findet vom 18. bis 28. Juni das diesjährige Droste Festival von Burg Hülshoff – Center for Literature (CfL) statt.
In einem vielfältigen Programm mit Lesungen, Performances, Workshops, Gesprächen, Filmen, Spielenachmittagen und Spaziergängen beschäftigt sich das Festival auf Burg Hülshoff, im Haus Rüschhaus und an verschiedenen Kulturorten in Münster und Havixbeck mit ungleichen Vermögensverhältnissen, gesellschaftlichen Ungerechtigkeitsstrukturen, der Rolle der Herkunft, Privilegien und sozialer Gerechtigkeit. Zur Eröffnung am Mittwoch (18. Juni) gestaltet das MixedArts-Kollektiv „Baddabäm!“ eine große Droste-Show auf Burg Hülshoff, die sich unterhaltsam und perspektivenreich mit Erbe, Vermögen und Gerechtigkeit beschäftigt.
Programmhighlights
Die Künstlerinnen Helena Eckert und Jovana Reisinger geben sich bei der Dinner-Performance „Pleasure“ dem Vergnügen hin und erkunden die Möglichkeiten des Widerstands und der Selbstermächtigung durch Luxus und Genuss (24. Juni, Studio delulu). In der Theaterperformance „Hairkunft“ setzt sich Hendrik Quast mit der Bewirtschaftung seines Kopfes, der Frage der Herkunft und dem Preis des gesellschaftlichen Aufstiegs auseinander (25. Juni, Theater im Pumpenhaus). Auch das Volxtheater der Theaterwerkstatt Bethel beschäftigt sich in der Performance „Staubaufwirbeln“ mit Klassismus und sozialer Herkunft (22. Juni, Haus Rüschhaus).
Das Künstlerkollektiv parallelgesellschaft befasst sich in der Lesebühnen-Show „Spiel mir das Lied vom Los“ mit der Realität als kapitalistischem Spiel (27. Juni, Burg Hülshoff). Unter dem Titel „Traumaland“ liest Asal Dardan im Theater Münster und spricht über parallele und konträre Erfahrungen, Rassismus und Trauma in der Einwanderungsgesellschaft Deutschland (26. Juni). Das Münsteraner Duo „this honourable fish“ mit Helmut Buntjer und Anja Kreysing vertont mit „Das Pfandhaus“ (1916) einen frühen Stummfilm von Charlie Chaplin, Miedya Mahmod liest dazu live Lyrik (im Rahmen von „Landlord’s Game“ am 21. Juni im Haus Rüschhaus).
Das Künstlerinnenkollektiv „Rue Obscure“ lädt zum Wohnopoly-Spaziergang durch Münsters Hansaviertel ein und rückt das Thema Wohnen zwischen Krise und Vision in den Blick (19. Juni, Bennohaus). Mitglieder des Stadtensemble Münster bestäuben Havixbeck unter dem Titel „Ich hörte Sagen“ auf vielfältige Weise mit Poesie, sie flüstern sie ins Ohr, laden auf eine Parkbank zum Lauschen ein oder verkürzen poetisch die Wartezeit an der Bushaltestelle (20. Juni, Havixbeck, Markt). Darüber hinaus gibt es viele weitere Performances, Lesungen und Gespräche, Spaziergänge und Spielenachmittage im Stadtraum und in Bibliotheken, verschiedene Workshops, eine Filmvorführung im Schloßtheater und Ausstellungen auf Burg Hülshoff und im Rüschhaus.
„Wer hat die Moneten?“
Ein besonderes Highlight ist das Spiel „Wer hat die Moneten?“, das für das Droste Festival von Chris Möller entwickelt und von Susi Bumms illustriert wurde. „Wer hat die Moneten?“ kann zum Spielen für zuhause kostenfrei in einer Druck-Bogen-Version heruntergeladen und ausgedruckt werden. Während des Droste Festivals wird das Münsterland dann selbst zu einem großen Spielbrett, und das Spiel kann live während des Festivals gespielt werden, indem Moneten-Scheine gesammelt werden. Einige werden an den Veranstaltungsorten ausliegen, andere werden schwieriger zu bekommen sein. Um sie zu finden, müssen Rätsel gelöst werden. Über den Instagram Kanal des CfL werden Hinweise zu den tagesaktuellen Gewinnmöglichkeiten gegeben. Wer hier mitspielt kann dabei nicht weniger als ein Stück Land – mit Bank – im Burg-Garten gewinnen! Der Download, die Spielregeln und alle Infos zur Teilnahme könnt ihr unter https://digitale-burg.de/studio/wer-hat-die-moneten finden.
Das vollständige Programm und Links zum Ticketerkauf findet ihr unter https://www.burg-huelshoff.de/programm/kalender/droste-festival-2025-landlord-s-game-voll
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