Krebstherapie im Wandel Immer häufiger können Patienten Alternativen zur Chemotherapie abgeboten werden

Neben der fachlichen Expertise ist es Priv.-Doz. Dr. Rüdiger Liersch wichtig, einen persönlichen Kontakt zu den Patienten, wie hier Vera Böttcher, aufzubauen. (Foto: Clemenshospital)
Neben der fachlichen Expertise ist es Priv.-Doz. Dr. Rüdiger Liersch wichtig, einen persönlichen Kontakt zu den Patienten, wie hier Vera Böttcher, aufzubauen. (Foto: Clemenshospital)

Es war eine Routineuntersuchung, deren Ergebnis Vera Böttchers Leben verändert hat. Die Blutwerte waren so schlecht, dass genauere Untersuchungen notwendig wurden. Diese bestätigten die Befürchtungen der Mediziner: chronische Leukämie, eine Form des Blutkrebses. Die Sendenerin fuhr nach Münster in das Hämato-Onkologische Zentrum am Clemenshospital (HOC).

„Nach meinem Gespräch mit den Ärzten war ich sehr erleichtert, als ich hörte, dass ich keine Chemotherapie brauchen würde.“ Priv.-Doz. Dr. Rüdiger Liersch vom HOC freut sich mit seiner Patientin über diesen Wandel in der Behandlung der Leukämie: „Bis vor einigen Jahren war die Chemotherapie immer das Erste, was bei dieser Erkrankung zum Einsatz kam. Heute können wir die Leukämie mit Tabletten sehr gut behandeln, die Therapien werden immer spezifischer auf den jeweiligen Fall abgestimmt.“ Im Juli hat Vera Böttcher die Behandlung begonnen, jetzt ist sie fast fertig, „Wenn die Therapie abgeschlossen ist, können wir davon ausgehen, dass die Erkrankung für einen langen Zeitraum nicht mehr auftritt“, erklärt Liersch.

Das Hämato-Onkologische Zentrum am Clemenshospital wurde kürzlich von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert. Gemeinsam mit den Onkologischen Tumorzentren des Clemenshospitals, der Raphaelsklinik und der Fachklinik Hornheide ist das Zentrum Teil der Münsteraner Allianz gegen Krebs (MAgKs). Das HOC ist spezialisiert auf die Behandlung von Blutkrebserkrankungen wie Leukämien, Lymphomen oder Myelomen. „Neben der fachlichen Expertise ist es uns wichtig, einen sehr persönlichen Kontakt zu unseren Patienten aufzubauen“, betont Liersch. Um den Betroffenen jederzeit größtmögliche Sicherheit zu geben, erhält jeder Patient die Handynummer seines behandelnden Arztes. Dieser ist rund um die Uhr bei dringenden Fragen sowie in Notfällen erreichbar.

„Krebserkrankungen sind emotional sehr belastend, insbesondere auch in den jetzigen Covid-Zeiten, da ist ein kurzer Draht zum Arzt von besonders großer Bedeutung“, so der Mediziner weiter. Neben dem guten Verhältnis zu den Patienten ist den Medizinern des HOC auch der enge Austausch mit den Hausärzten und die gute Erreichbarkeit wichtig „Wir legen Wert auf eine enge Verzahnung zwischen der ambulanten und der stationären Behandlung – durch die gut funktionierende Zusammenarbeit von Hausärzten, der Inneren Medizin III des Clemenshospitals und den beiden Standorten der Gemeinschaftspraxis für Hämatologie und Onkologie am Medical Center und an der Steinfurter Straße.

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