
Schlagzeuger Sebastian Netta ist einer der profiliertesten Akteure der regionalen Jazzszene. Am 20. Juni präsentiert er in der Jazzreihe des Westfälischen Kunstvereins sein aktuelles Projekt „Jazz Jumelage – Westfälische Resonanzen“ mit einem Konzert im LWL-Museum für Kunst und Kultur.
Aber was ist das, was steckt dahinter? Die „Jumelage“ ist ein Lehnwort aus dem Französischen und wird entsprechend ausgesprochen. Es bedeutet so viel wie „Zusammenfügen“ und ist eine weniger gebräuchliche Wendung für Gemeinde- oder Städtepartnerschaft. Sebastian Netta hat es nicht zufällig als Motto gewählt, denn mit „Jumelage“ und „Westfalen“ platziert er gleich zwei seiner wichtigsten Anliegen bereits in der Überschrift: Die über alle Grenzen hinausgehende Vernetzung und Partnerschaft mit fernen Kulturen und zugleich den selbstbewussten Bezug zur eigenen Herkunft. So entwickelte er die Idee, heimische Volkslieder mit dem Jazz zu verbinden und neu zu interpretieren.
Internationale Musiker mit Beziehung zu Westfalen

Dazu hat der Schlagzeuger Netta eine internationale Top-Band zusammengestellt, deren Mitglieder allesamt auf den Bühnen der Welt zu Hause sind und zugleich eine Beziehung zu Westfalen haben. Der Saxophonist Alberto Arteta kommt aus dem baskischen Pamplona, der Partnerstadt Paderborns. Pianist Claudio Vignali dagegen stößt aus dem italienischen Bologna hinzu, der Stadt aus der Emilia Romagna, die mit Münster seit 2014 eine Klimapartnerschaft pflegt – gelebte Jumelage eben.
Sängerin Romy Camerun und Bassist Ugonna Okegwo haben ihre Kindheit in Westfalen verbracht, die eine in Dorsten, der andere im noch viel näheren Havixbeck. Beide sind seit Jahrzehnten in Münster gut bekannt und haben hier viele Freunde, allein dieser beiden wegen werden sicher viele ins Landesmuseum kommen. Romy Camerun spielte unter anderem mit Charlie Mariano, Clark Terry und Peter Herbolzheimer und unterrichtet an der Folkwang Hochschule in Essen, während Ugonna Okegwo seit mehr als 30 Jahren in New York lebt, dort mit Jazz-Größen wie Tom Harrell, Brad Mehldau, Mark Turner, Joanne Brakeen, Chris Potter, Esperanza Spalding oder Jacky Terrasson gearbeitet hat und heute einer der gefragtesten Bassisten der Szene ist.
„Kein schöner Land“ meets groovy Improvisation?
Nicht zuletzt erfüllt selbstverständlich auch Bandleader Sebastian Netta alle Voraussetzungen: Er ist Westfale durch und durch, sowie ein mit allen Wassern gewaschener Jazzmusiker, der schon für Benny Bailey, Ack van Rooyen oder Gretje Kauffeld getrommelt hat. Darüber hinaus ist er ein feinfühliger Organisator und Ideengeber. „Sah ein Knab´ ein Röslein stehn“ goes Swing? „Kein schöner Land“ meets groovy Improvisation? Mal abwarten, wir dürfen sehr gespannt sein. Das Programm wird in einer einwöchigen Klausur in der Landesmusikakademie Heek erarbeitet und im Rahmen der Feierlichkeiten zu „1250 Jahre Westfalen“ nach dem Auftritt in Münster auch in Paderborn und Steinfurt präsentiert.
Romy Camerun (vocals)
Alberto Arteta (saxophone)
Claudio Vignali (piano)
Ugonna Okegwo (bass)
Sebastian Netta (drums)
Sebastian Netta "Jazz Jumelage - Westfälische Resonanzen" Am Freitag, 20.6.25, 20.00 Uhr im Auditorium des LWL Museums, Domplatz 10 Vorverkauf online über localTicketing.de oder bei den angeschlossenen Vorverkaufsstellen Mehr Infos zu dem Projekt könnt ihr unter https://jazz-jumelage.eu/ finden.
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