Gute Vorsätze: Sportlich durch die kalte Jahreszeit

(Foto: CC0)

Fit durch den Winter! – für viele bleibt das nur ein guter Vorsatz, vor allem nach den „fetten“ Weihnachtsfeiertagen und zum Neuen Jahr. Ob das kalte Wetter vielleicht als Ausrede für körperliche Untätigkeit gelten kann, wollten wir von Stephan-Martin Brand wissen. Er ist Leiter des Instituts für Sportmedizin am UKM. So viel vorweg: Sportmuffel werden über seine Antworten nicht wirklich überrascht sein!

Herr Professor Brand, Fit durch den Winter bei Eis und Schnee – ist das wirklich möglich?
Also grundsätzlich sagen wir, man muss sich körperlich immer fit halten. Das muss man einfach immer tun. Es gibt keine Jahreszeiten dafür und Pausen gibt’s auch nicht – es sei denn, man ist krank. Ist man nicht krank sollte man bei dem Wetter etwas machen, was man schaffen kann. Das kann auch mal unter Umständen schnelles Gehen sein oder Walking oder Nordic Walking.

Prof. Dr. Stephan-Martin Brand, Leiter des Instituts für Sportmedizin am UKM. (Foto: UKM)

Auch wenn es bitterkalt ist? Ist die Temperatur egal?
Also wenn man gesund ist kann man bei jedem Wetter im Prinzip alles machen. Sehr große Hitze und sehr große Kälte sind natürlich trotzdem ein Problem. Bei sehr großer Hitze muss man aufpassen, dass man trinkt und bei ner sehr großen Kälte muss man sich im Prinzip warm anziehen und vielleicht auch ein bisschen früher aufhören. Und dann muss man nur gucken ob Dunkelheit und Rutschgefahr da ist – da muss man dann aufpassen, wo man das macht. Ich  würde auch nie einem älteren Patienten raten, alleine im Wald zu Joggen, sondern immer mit anderen zusammen. Oder auf beleuchteter Strecke, wo man einen dann wiederfinden kann, wenn’s mal nicht geklappt hat.

Was halten Sie von „sportlichen“ Vorsätzen zum Neuen Jahr?
Natürlich haben wir immer dasselbe Phänomen: am 1.1. wird beschlossen „Jetzt mache ich mehr Sport“.  Es ist besser man macht es einfach regelmäßig. Es gibt Menschen, die brauchen gar nicht trainieren und sind trotzdem immer dünn, die haben da nie ein Problem. Ich sag immer, man muss in die Verwandtschaft gucken, wie es vom Phänotyp her aussieht und dann kann man sich ganz gut vorstellen, wie es einem selber ergehen kann.

Jetzt mal Tacheles: Wie oft muss ich denn Sport machen?
Die ganz generelle Empfehlung ist: Drei Mal in der Woche sollte man das tun, um sich fit zu halten. Drei Mal in der Woche dreißig Minuten. Und wenn Sie Zeit haben – was die wenigsten ja haben – dann sollten sie es fünf Mal machen. Es gibt auch Untersuchungen, die zeigen, dass es auch nicht schlimm ist, wenn sie nur am Wochenende Zeit haben, Samstag und Sonntag. Und dafür dann einfach ein bisschen intensiver trainieren.

Und wenn ich keine Lust dazu habe?
Wir sagen den Patienten immer, dass sie eigentlich bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen von Ausdauer profitieren. Also es gibt keine Studie, die das Gegenteil zeigt, sondern eigentlich zeigen die allesamt, dass der, der viel Ausdauertraining macht, tatsächlich gesünder und auch etwas länger lebt. Und die meisten lassen sich auch tatsächlich davon dann überzeugen. Und das hat alles weniger mit der Ernährung zu tun – es ist tatsächlich die Bewegung.

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