GOP: Wenn der Mond sich im Fluss spiegelt „Sông Trăng“ - Die neue Show aus Vietnam direkt ins GOP Münster

Das Ensemble von „Sông Trăng“ (Foto: GOP)
Das Ensemble von „Sông Trăng“ (Foto: GOP)

„Wenn der Mond sich im Fluss spiegelt“, lautet die Übersetzung von „Sông Trăng“. Dies ist der Titel der neuen Show im GOP Varieté-Theater Münster, die am Donnerstagabend Premiere feierte. Regisseur Knut Gminder hat in Zusammenarbeit mit der Vietnam Circus Federation eine Show auf die Beine gestellt, die es nach der nun letzten Station im GOP Münster „in dieser Art und Weise in Deutschland wohl nie wieder geben wird“, so GOP-Direktor Hamid R. Reghat in seiner Eröffnungsansprache.

Alles begann mit einem Gespräch zwischen Werner Buss, Künstlerischer Direktor des GOP, und Huynh Thanh Dinh, einem vietnamesischem Artist und langjährigem GOP-Künstler. Buss reiste daraufhin zur Vietnam Circus Federation in Hanoi und traf dort auf artistische Traditionen und Requisiten, die seiner Aussage nach hier noch völlig unbekannt sind. Die Idee, eine für westliche Verhältnisse völlig neuartige Show zu kreieren, verfestigte sich. Im April 2018 flog Regisseur Knut Gminder mit Sandra Wawer von GOP show-concept für sechs Wochen nach Hanoi, um mit 13 ausgewählten Akrobaten intensiv an einem Konzept zu arbeiten. Dieses wurde dann ab Oktober 2018 mit allen Akteuren in Deutschland perfektioniert und feierte am 24. November 2018 in der Orangerie Herrenhausen Hannover seine Uraufführung.

Glitzernde Kostüme, aufwändig geschminkte Künstler oder ein aus Aluminium-Traversen gebautes Bühnenbild sucht man vergebens. Diese Show -oder nennen wir es besser Aufführung- lebt von den Akteuren und der vietnamesischen Einfachheit und Leichtigkeit.

Eine Bambuskonstruktion, Leitern und Stangen ebenfalls aus Bambus, ein großes helles Tuch als Hintergrund und dezente Lichteffekte, dazu noch Artistik vom Allerfeinsten; mehr braucht es nicht, um den Zuschauer in den Bann zu ziehen.

Artistik und viel Bambus. (Foto: GOP)
Artistik und viel Bambus. (Foto: GOP)

Die 13 vietnamesischen Weltklasse-Artisten entführen den Besucher in dieser minimalistischen, ständig wechselnden Kulisse in die Vergangenheit und Gegenwart ihrer asiatischen Heimat. Fließend geht eine Darbietung in die andere über. Aus den verschiedenen Bambuselementen entstehen in Windeseile Gerüste für die Handstandakrobatik, die Trapezartisten werden per Muskelkraft in die Höhe gezogen und die Tanzeinlagen glänzen mit perfekter Synchronisation.

Mit ruhigeren Momenten über rasante Hochleistungsartistik trägt sich die Show vom Anfang bis zum Ende von selber, so dass der Regisseur mit Recht auf einen Moderator verzichtet hat.

Jede Show lebt auch von der begleitenden Musik. Bei „Sông Trăng“ setzt man auf Klänge der vietnamesischen Pop-Charts. Während der Vorbereitungen und Proben zur Show wurde der ursprüngliche Plan, ausschließlich mit traditioneller Live-Musik zu arbeiten, verworfen. Regisseur Knut Gminder empfand den Sound als „viel zu anstrengend für westliche Hörgewohnheiten“.

Insgesamt betrachtet ist „Sông Trăng“ ein Werk, das den Besucher in den Bann zieht, sofern dieser es zulässt und sich nicht allzu sehr durch den mit seinem Hang zu Handy-Selfies immer wieder in der Szenerie auftauchenden Komiker ablenken lässt. Standing Ovations und Jubelrufe am Ende der Premiere in Münster lassen hieran keinen Zweifel. Die etwa zwei Stunden Aufführungszeit vergehen wie im Fluge.

Die Show läuft noch bis zum 01. März 2020 im GOP Varieté-Theater Münster. Eintrittskarten sind ab 32,00 Euro erhältlich; wahlweise mit einem 3-Gänge-Menü bereits ab 55,50 Euro.

Informationen und Buchungen von Montag bis Freitag in der Zeit von 10 bis 18:00 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 12 bis 18:00 Uhr über die GOP Tickethotline 0251 / 490 90 90 oder unter www.variete.de.

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