Gefährliche Stiche 171 ambulante Behandlungen wegen Insektenstichen in Münster

Hornissen gelten als friedliche Tiere. Wenn sie aber zum Besipiel mit einem Stück Obst in den Mund gelangen, besteht die Gefahr eines heftigen Insektenstichs. (Foto: Michael Bührke)
Hornissen gelten als friedliche Tiere. Wenn sie aber zum Besipiel mit einem Stück Obst in den Mund gelangen, besteht die Gefahr eines heftigen Insektenstichs. (Foto: Michael Bührke)

In der warmen Jahreszeit steigt die Zahl der Insektenstiche deutlich an. Wie eine aktuelle Auswertung der AOK NordWest zeigt, mussten im vergangenen Jahr allein in Münster 171 AOK-Versicherte wegen Insektenstichen ambulant behandelt werden. Zwar sind die meisten Stiche harmlos, doch in einigen Fällen können sie gefährliche gesundheitliche Folgen haben – insbesondere bei allergischen Reaktionen.

„Für die meisten Menschen sind Insektenstiche lediglich unangenehm“, erklärt Michael Faust, Serviceregionsleiter der AOK NordWest. „Doch bei einer Insektengiftallergie kann ein Stich lebensbedrohlich werden.“ Besonders kritisch sind sogenannte anaphylaktische Reaktionen, die im schlimmsten Fall zu Atemnot, Kreislaufversagen oder sogar zum Tod führen können. In Deutschland sterben jährlich rund 200 Menschen an einer solchen allergischen Reaktion – mit einer deutlich höheren Dunkelziffer, da die Ursache nicht immer eindeutig festgestellt wird. Im Alltag sind Stiche von Mücken, Bremsen, Wespen oder Bienen keine Seltenheit – insbesondere in den Sommermonaten. In der Regel treten nur leichte Symptome wie Rötungen, Juckreiz oder Schwellungen auf. In solchen Fällen hilft es, die betroffene Stelle zu kühlen. Auch Hausmittel wie eine Quarkauflage oder Zwiebelsaft können Linderung verschaffen. Bei stärkeren Beschwerden empfiehlt sich die Anwendung eines Antihistaminikums oder einer cortisonhaltigen Salbe aus der Apotheke, wie die AOK in einer Pressemitteilung empfiehlt.

Achtung bei Entzündungen
Gerade Kinder können empfindlich auf Insektenstiche reagieren. (Foto: AOK/colourbox/hfr.)
Gerade Kinder können empfindlich auf Insektenstiche reagieren. (Foto: AOK/colourbox/hfr.)

Gefährlich kann ein Stich werden, wenn durch starkes Kratzen Bakterien eindringen und eine Infektion verursachen. Anhaltende oder zunehmende Rötungen, Schwellungen oder Schmerzen sind Warnzeichen und sollten ärztlich abgeklärt werden. In einigen Fällen kann eine Behandlung mit Antibiotika notwendig sein. Bei Menschen mit einer Insektengiftallergie reagiert das Immunsystem überempfindlich auf bestimmte Bestandteile des Insektengifts. Besonders Bienen- und Wespenstiche können allergische Reaktionen auslösen – Bienenstiche dabei häufiger mit schwereren Symptomen. Erste Anzeichen sind starke, sich rasch ausbreitende Schwellungen, Rötungen und Juckreiz. Im weiteren Verlauf kann es zu Schwindel, Übelkeit, Atemnot, Herzrasen oder Bewusstlosigkeit kommen. In solchen Fällen handelt es sich um einen medizinischen Notfall – der Rettungsdienst sollte unter der Notrufnummer 112 sofort alarmiert werden.

Gefährliche Stiche im Mund- und Rachenraum

Besondere Vorsicht ist bei Stichen im Mund- und Rachenbereich geboten. Schon eine leichte Schwellung kann hier lebensbedrohlich sein, da sie die Atemwege blockieren kann. Betroffene sollten sofort medizinische Hilfe in Anspruch nehmen und bis dahin versuchen, innerlich und äußerlich zu kühlen – etwa durch kalte Umschläge und das Lutschen von Eiswürfeln. Menschen mit bekannter Insektengiftallergie sollten sich ärztlich beraten lassen und stets ein Notfallset mit sich führen, das unter anderem ein Antihistaminikum, ein Kortisonpräparat und ein Adrenalin-Autoinjektor enthält. Im Ernstfall kann eine schnelle Anwendung Leben retten.

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