Antidepressivum als Mittel gegen COVID-19? „Hemmschuh“ zwischen Wirt und Erreger / WWU-Forscher untersuchen das Mittel "Fluoxetin"

Prof. Ursula Rescher mit ihren Forscherkollegen Prof. Stephan Ludwig (li.) und Dr. Sebastian Schloer (Foto: privat)
Prof. Ursula Rescher mit ihren Forscherkollegen Prof. Stephan Ludwig (li.) und Dr. Sebastian Schloer (Foto: privat)

Seit über zehn Monaten hält die Corona-Pandemie die Welt nun schon in Atem. Angesichts der bislang nur wenigen Therapieoptionen beschränken sich Forscher bei der Suche nach einem sicheren, effektiven und global verfügbaren Gegenmittel für COVID-19 nicht auf die Suche nach neuen Arzneistoffen: Getestet werden auch bereits zugelassene Medikamente. Auf diesem Weg ist auch ein bekanntes Antidepressivum ins Visier der Forschung geraten.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Zentrums für Molekularbiologie der Entzündung (ZMBE) der Medizinischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) haben die Möglichkeit untersucht, Fluoxetin als Medikament gegen COVID-19 einzusetzen. Die Studienergebnisse wurden jetzt von der Fachzeitschrift „Emerging Microbes & Infections“ veröffentlicht.

Seit 1988 ist der Arzneistoff Fluoxetin, besser bekannt unter dem Produktnamen „Prozac“, als Antidepressivum erhältlich. Seine eigentliche Aufgabe ist es, die Aufnahme von Serotonin (dem sogenannten „Glückshormon“) zu hemmen, doch könnte er auch eine entscheidende Rolle in der Behandlung von Corona-Patienten spielen. Eine COVID-19-Erkrankung wird durch das SARS-CoV-2-Virus ausgelöst. Die Forschungsgruppe unter der Leitung von Prof. Ursula Rescher aus dem Institut für Medizinische Biochemie befasst sich mit Wirkstoffen, die an der „Schnittstelle“ von Wirt und Erreger wirken. Ziel ist es, Medikamente zu finden, die die Aufnahme von SARS-CoV-2-Viren in eben diesem Bereich hemmen und die Schwere einer COVID-19-Erkrankung verringern.

Das Team fand heraus, dass Fluoxetin sowohl die Aufnahme von SARS-CoV-2 Viren in die Zellkultur als auch ihre Weiterverbreitung hemmt, ohne dabei Zellen oder Gewebe zu beschädigen. Das Antidepressivum gehört zu der Gruppe der FIASMA (funktionelle Inhibitoren der sauren Sphingomyelinase). Diese umfasst eine Vielzahl von pharmakologischen Wirkstoffen, die das Enzym ASM hemmen und sowohl Zellwachstum als auch Zelltod regulieren. Versuche, die von Dr. Sebastian Schloer aus der Arbeitsgruppe von Prof. Rescher in Zusammen mit Dr. Linda Brunotte und Prof. Stephan Ludwig aus dem Institut für molekulare Virologie durchgeführt wurden, haben gezeigt, dass auch die Arzneistoffe Amidaron und Imipramin aus der Gruppe der FIASMA die Aufnahme und Verbreitung von SARS-CoV-2 in der Zelle hemmen.

Medikamente auf FIASMA-Basis sind als verträglich bekannt und in ihrer klinischen Anwendung weit verbreitet. Die Wissenschaftler der WWU sind aufgrund ihrer Ergebnisse optimistisch: „Die Erforschung von lizenzierten und sich bereits in Gebrauch befindenden Arzneimitteln könnte dazu führen, dass viele Wirkstoffe auch antiviral eingesetzt werden“, blickt Prof. Rescher nach vorn. Davon würden dann durch mehr Therapieoptionen auch die COVID-19-Patienten profitieren.

16 Kommentare

  1. Ich möchte hier nicht über das Thema Depression philosophieren. Dennoch gehöre ich zu dem Kreise der Menschen, die wissen wie sich eine Depression anfühlt und was diese Krankheit aus einem Menschen machen kann. Leider beruhen meine Eindrücke nicht nur auf eigene Erfahrung. Mindestens genauso schlimm ist das, wenn ein nahestehender Mensch an diesem Leiden Erkrankt.

    Deshalb halte ich, die hier leider überwiegend subjektiv und emotional formulierten Äußerungen, in dieser Sache wenig hilfreich. Kommentare wie „da kann ich mir ja gleich Desinfektionsmittel spritzen“, gehen für mein Dafürhalten in diesem überaus ernsten Thema sowieso gar nicht!

    Ja, ich hatte das Glück, das mir das AD geholfen hat und ich dieses auch innerhalb weniger Monate ausschleichen konnte. Ob meine Macken, die ich heute noch habe, mit denen ich und mein Umfeld aber ganz gut lebe, ein Überbleibsel der AD Therapie sind oder eben einfach nur ein Teil von mir, wird mir niemand beantworten können. Dennoch AD’s ganz sicher nicht ausschließlich „Teufelszeug!.

    Ohne Frage verstehe ich die Emotionalität und die große subjektive Ablehnung zu diesem Thema, da die Sache hier leider für die jeweiligen Betroffenen eben nicht so gut ausging wie bei mir. Doch ist das eigentliche Diskussionsthema ja sowieso ein anderes. Wenn ich das richtig verstehe, gibt es einen ermutigenden Ansatz, der bei der Bekämpfung von schweren Covid 19 Verläufen helfen soll. Stellt sich nun die Frage nach dem abschließenden medizinischen Nachweis.

    Ist dieser tatsächlich gegeben, stellt sich spätestens im extremen Verlauf die Frage, will man das Risiko späterer Ausschleichungsfolgen des AD bei einem Menschen ohne vorliegende psychische Indikation,, aber eben mit einer Covid 19 Infektion, unter allen Umständen umgehen, auch mit dem vorliegenden Wissen, dass eben dieses Präparat dazu beitragen könnte das Leben eines Covid 19 Patienten zu retten?

    Ob das Medikament irgendwelche anderen Risiken oder Folgen nach sich zieht, ist dann doch erst einmal zweitrangig? Soweit mir bekannt ist, gibt es Stand heute kein anderes Medikament, welches gegen Covid 19 einen angemessenen Wirkungsgrad beweist. Genau jetzt wäre in jedem Falle der richtige Zeitpunkt ein solches „Ass“ im Ärmel zu haben. Vielleicht bin ich zu naiv oder die AD‘ s haben meine Kognitivleistung zu sehr eingeschränkt, ich kann den Ansatz jedoch nicht nachvollziehen, dass man damit den Umsatz für die besagten AD’s angekurbeln will. Glaubt man wirklich das dies heutzutage für solche Medikamente nötig ist? Zudem gehört Flouexetin heute bereits zu den häufigst verschriebenen AD’s.

    Außerdem macht die Dauer der Einnahme eines AD’s schon einen gehörigen Unterschied. Keine Ahnung, wie lange ein Covid Patient Flouxetin, bei einem schweren Verlauf nehmen müsste, jedoch kann ich mir nicht vorstellen, dass sich dies über mehrere Monate hinziehen würde. Entsprechend höher sollte auch die Chance auf eine relativ komplikationslosen Ausschleichung sein.

    Dennoch reden wir hier doch letztlich über Fälle, die im schweren Verlauf ein hohes Sterberisiko haben und für die es nach aktuellen Stand noch kein Medikament gibt, welches einen eindeutigen und schnellen Wirkungsnachweis erbringt.

    Gerade in Zeiten, wie den heutigen, wäre es toll wenn der Fokus mehr auf Objektivität gelegt werden würde, denn nur das hilft unter dem Strich auch.

    Nein, ich suche keine Brieffreundschaften und ebenso wenig neue Diskussionsforen. Mir war es eigentlich nur ein Anliegen, aufgrund der Kommentare die hier so gelaufen sind, den einen oder anderen Gedanken loszuwerden.

  2. Verstehe die Kritiken hier überhaupt nicht! Da wurde eine Substanz *in vitro* untersucht, auch um Pathomechanismen von COVID-19 aufzuklären, und es erhebt sich ein Geschrei, dass hier ein Medikament „angepriesen“ werde. Bis daraus, oder aus anderen Substanzen, die ja ebenfalls erwähnt, aber nicht angepriesen wurden, ein Therapeutikum wird, ist es ein sehr langer Weg. Dieser führt über weitere *in vitro* Versuche, dann vielleicht Tierversuche, dann Phase I- und II-Studien und erst dann vielleicht einmal zu einer Therapiestudie (Phase III). Dabei wirdzunächst auf Sicherheit und Wirksamkeit geachtet. Erst dann, wenn der zu erwartende Nutzen die Risiken überwiegt, kann es therapeutisch eingesetzt werden.

    Und da die böse Pharmaindustrie ins Visier genommen wird: mit Fluoxetin, Amiodaron oder Imipramin wird heute kein Hersteller mehr reich. Die Tagestherapiekosten betragen wenige Euro im Monat. Ganz anders als bei Remdesivir oder den Massenanwendungen von Impfstoffen.
    Da Kontraindikationen erwähnt werden, die stehen heute auf jedem Beipackzettel, einfach mal lesen.
    Wenn’s ums Leben ginge und Fluoxetin helfen würde, dann würdet Ihr auf Absetzphänomene pfeiffen.

    Zu guter Letzt besteht auch die Möglichkeit, dass durch die Aufklärung weiterer Pathomechanismen der Erkrankung durch diese Versuche noch ganz andere Therapieoptionen aufgedeckt werden könnten. Das ist Forschung, kein Marketing.

    Kinders beruhigt Euch!

  3. Auf Basis der Kommentare hier gibt es offenbar eine große Problematik beim Absetzen von „Fluoxetin“.

    Dennoch ist es eine sehr positive Sache, wenn Forscher mit verschiedensten Medikamenten testen, ob damit eine positive Wirkung bei einer Covid19-Erkrankung zu erreichen ist.

    Vermutlich kann man mit dem bloßen Bericht, dass Wissenschaftler bei Tests ermutigende Anhaltspunkte für ein Medikament gefunden haben, schon einen „Muss-ich-mir-sofort-besorgen-und-prophylaktisch-einnehmen“-Run begünstigen.

    Aber es macht keinen Sinn, deswegen diese Informationen zu verschweigen.

  4. Wer viel misst, misst Mist.. Fressen wir also alle ein Antidepressivum und sind am ende Abhängig aber das Virus ist erstmal in Schach gehalten.? Da lass ich mir lieber Desinfektionsmittel spritzen. ciao

  5. Ich kann es auch nicht verstehen.
    Bin seit über einem Jahr von Antidepressiva weg. Habe aber immer noch Absetzsymtome. Manchmal so schlimm das ich nicht am Alltag teilnehmen kann.
    Aber es glaubt einem niemand. Nach über einem Jahr können es doch keine Absetzsymtome sein. Nein das bilde ich mir nur ein

  6. Also, die AD’s können das Leben echt retten, bei einem vorliegendem Ungleichgewicht der Neurotransmitter.
    Ok. Die möglichen Absetzsymptome, lasse die Dauer der Einnahme mal aus Vereinfachungsgründen Aussen vor, können einen Menschen komplett aus dem Leben ins Abseits, tiefsten Depressionen,Panikzustände über Tage, Wochen, Monate bringen. Und es kann Monate dauern bis diese vergehen. Meistens muss wieder auf das AD zurück gegriffen werden. Damit ein Leben ausserhalb der geschützten Statione überhaput wieder möglich wird.
    Dann heisst es, das seien keine Absetzsymptome! Sondern zeige, dass die Depression weiter vorhanden sei. Witz. Daher stimme ich meinen Vorrednern in den wesentlichen Argumenten zu.

    Aber AD’s „anzupreisen“, wie eine Marketingstrategie, in einer Zeit, in der Menschen auf ein Medikament zum Überleben „Alles“ tun würden, und OHNE Angaben zu machen, wie ein AD und warum es bei Depressionen, z.b., wirkt, finde ich gegenüber uns, dem Laien, unverhältnismäßig anmassend und, ja, verantwortungslos. Transparenz ist gefragt.
    Vorab: Eine mögliche Aussage, wie z.B., Anwendung wäre bei Corona-Infizierten wenn nur kurz, …, Luftblasen.

    Schade, dass Medikamente im Allg. wiederkehrend zur Profitmachen und Bekanntwerden – als poitisches „Mittel“- eingesetzt werden.

    Und die Forschung, die diese Erkenntnisse erst möglich machen, in den Hintergrund geschoben und die Pharmaindustrie sich in den Fokus drängt und so tut, als ob es deren Leistung sei.

    Zuletzt:
    Wenn es tatsächlich helfe bei einer Corona-Infektion oder präventiv, dann gönne ich dieses allen von Herzen, die aufgrund eines Ungleichgewichts der Neurotransmitter dieses Medikament einnehmen (müssen), diesen möglichen #sideeffect im positivsten Sinne.

  7. Gehts noch? Jetzt wird hier schon Werbung für AD gemacht?! Es ist so gefährlich, da man davon nicht mehr so einfach los kommt. Irgendwann hört es einfach auf zu wirken, aber absetzen kann man es auch nicht einfach, da sich die Gehirnchemie schon so sehr daran gewöhnt hat. Ich weiß wovon ich rede, ich stecke seit 2 Jahren im Entzug und bin leider noch nicht fertig. Also bitte lasst diese öffentliche Empfehlung zu so einem Teufelszeug!

  8. Ich bin Mitglied der DGSP (Deutsche Gesellschaft für soziale Psychiatrie) und gerade ziemlich entsetzt, dass man ein SSRI-Antidepressivum als neues Mittel gegen COVID 19 erwägt einzusetzen. Die DGSP hat ein Positionspapier „Annahmen und Fakten: Antidepressiva“ publiziert, in dem den allgemeinen falschen Annahmen, die wissenschaftlichen Fakten gegenübergestellt werden (https://www.dgsp-ev.de/psychopharmaka/antidepressiva.html). Diese Medikamente haben kaum eine eigene Wirkung, Hauptwirkung über den Placeboeffekt (über 83%) dafür viele Nebenwirkungen, wie erhöhtes Suizidrisiko, hohes Abhängigkeitspotenzial vor allem nach längerer Einnahme (länger als ein halbes Jahr), denn sie senken im Körper den Serotoninspiegel stark und führen so zu einem sogenannten Serotonin-Defizit-Syndrom mit zahlreichen physischen und psychischen Symptomen beim Absetzen, im Beipackzettel wird das verharmlosend SSRI-Absetzsyndrom genannt, das nur wenige Wochen anhalten würde. Eine neuere Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Antidepressivaentzugssymptome in ihrer Häufigkeit, Schwere und Dauer bisher stark unterschätzt würden, das sollte den Wissenschaftlern bekannt sein (https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0306460318308347). Es wäre unverantwortlich ein solches Medikament bei einer Viruserkrankung einzusetzen, hier gibt es sicher bessere Medikamente.

    1. Markus Hüfner,

      vielen herzlichen Dank, dass Sie uns Ihr Fachwissen offenlegen und eine klare Stellung einnehmen, diese sogar mit Quellen belegen.

      Mich beeindruckt Ihre Transparenz und v.a., weil diese, genau die negativen Erfahrungen belegt, welche hier in den Kommentaren von Betroffenen, berichtet werden.
      WEIL, das empfinde ich als sehr schade, diese Berichte wiederkehrend selbst von der Psychiatrie als „unwahr“ dargestellt und der leidende Patient sodann zusätzlich stigmatisiert, gar deklassiert wird, indem diese Absetzsymptome als dessen „Ursprungs“-Erkrankung, einer Depression im vorliegenden Fall, z.B., deklariert wird.
      Fakt.
      Diese Erfahrungswerte der Kommentatoren und die Inhalte Ihrer Stellungnahme, zeigen, dass DIESES Thema, Informationen, Erfahrungswerte … von der Politik, Ärzten, Patientenvertretungen (gibt es sowas?!) …“ an die ÖFFENTLICH gebracht werden muss und somit uns alle erreicht.

      Denn diese von mir gewünschte Transparenz, betrifft auch den den Wunsch, die Aufforderung i.w.S. nach einem ehrlichen und respektvollen, gar menschenwürdigen (!) Umgang.

      Die unausgesprochenen, impliziten, tödlichen Gefahren eines Antidepressivums, widersprechen (!) der genannten Zielsetzungen (im Bericht) des Einsatzes eines Antidepressivums OHNE das Vorhandensein eines Ungleichgewichts der Neurotransmitter.
      WEIL
      Prävention vor einem möglichen tödlichen Ausgang einer Corona-Infektion (Vorerkrankungen etc. lasse ich aussen vor jetzt) UND Lebensrettung-, erhaltung werden angepriesen, richtig?

      1. Liebe Melanie, ich kann Ihnen da leider nur zustimmen, diese Problematik bräuchte viel mehr Öffentlichkeit, leider hat die DGSP nicht die Mittel, wie sie die Stiftung Deutsche Depressionshilfe hat, die sich als Selbsthilfeorganisation und Sprachrohr für Menschen mit Depressionen ausgibt in Wahrheit aber das Sprachrohr der Pharmaindustrie ist, das ist bekannt es gibt dazu mehrere gut recherchierte Zeitungsartikel, z.B. in der Zeit oder im Spiegel. Diese Organisation bestimmt leider die allgemeine Meinung in der Öffentlichkeit, sie selbst sagt, sie bildet nur die Meinung ab, das ist nicht richtig, es ist die veröffentlichte Meinung, wie sie nur der Pharmaindustrie nutzt.

  9. Ich fasse es nicht! Diese Medikamente können soviel Schaden und Langzeitfolgen verursachen. Es wird immer noch vehement geleugnet wie groß das Abhängigkeitspotenzial von Antidepressiva ist und wie schwer es demzufolge wird, von diesen Medikamenten jemals wieder loszukommen. Die Entzüge können Menschen regelrecht ausknocken und Leben zerstören. Hilfe und Unterstützung gibt es für die Betroffenen nicht, weil die Auswirkungen der Entzugssymptomatik nicht (an-) erkannt und somit fehl-interpretiert wird.

  10. … Und dann kommt man vom Regen in die Traufe. Antidepressiva sind ja keine ungefährlichen Lutschbonbons. Wenn man die wieder absetzt, landet man mal eben schnell in einem jahrelangen Entzug. Wirklich tolle Idee ^^

    1. Genau! Es heißt oft die Absetzsymptome dieser Medikamente würde nur wenige Wochen betragen. Dabei handelt es sich eher um Monate oder Jahre. Weil das Abhängigkeitspotenzial geleugnet wird, werden die Medikamente meist viel zu schnell abgesetzt und die Menschen landen in Kaltentzügen, (und wissen gar nicht, was mit ihnen geschieht, weil ihnen gesagt wird: sie seien psychisch krank oder die alte Erkrankung wäre wieder ausgebrochen) die jahrelang andauern können und Menschen regelrecht ausknocken. Das muss endlich in der Öffentlichkeit Gehör finden!!!

    2. Stimme ich voll zu.
      Ahne bereits als Gegenargumente:
      (1.) „Ein Vergleich mit Patienten zu machen, die das Medikament aufgrund medizinisch/ärztlich notwendiger Indikation dies Medikament seit Jahren einnehmen und sodann mit den möglichen Absetzsymptomen, die es in dem Sinne nicht gibt, gegen eine kurzfristige Einnahme sind, entspricht keiner Basis für eine Argumentation, weil diese nicht objektiven, sondern rein subjektiven Ursprungs sind.“

      Wünschenswert ist m.E., dass bei jeder Bekanntgabe eines potentiell, möglichen Wirkstoffs,
      die möglichen Abwägungen genannt werden, unter welchen die Gabe des Medikaments, welches einem Infizierten grundsätzlich helfen könnte, kontraindiziert ist. Z.B. aufgrund von Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, die der Infizierte bereits aufgrund anderer Vorerkrankungen einnimmt, oder aktuell zusätzlich benötigt, vielleicht sogar um lebenserhaltene, medikamentöse Therapien durchführen zu können.
      PLUS:
      Zusatz, wielange es erfahrungsgemäß dauern kann, bis iwann die gesetzliche Erlaubnis für die Verordnung vorliegt.

      Warum meine Kritik zu diesem Aspekt?
      Die Erfahrung zu machen ,dass eine neue Therapie das Leben eines Menschen als letzte Möglichkeit zumindestens erträglich verlängern oder gar retten könnte, ABER dieses in Deutschland erst in EINEM Monat zugelassen sei, hinterläßt Sprachlosigkeit, Unverständnis, Schmerz, in Worte nicht zu fassen UND das Leben dieses Menschen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert