Experten prüfen Fischbestand im Aasee Eine Untersuchung soll zeigen, ob sich das Ökosystem erholt

Experten des Ruhrverbandes werden kommende Woche erneut den Fischbestand im Aasee untersuchen. (Foto: Stadt Münster / Lutz Hirschmann)
Experten des Ruhrverbandes werden kommende Woche erneut den Fischbestand im Aasee untersuchen. (Foto: Stadt Münster / Lutz Hirschmann)

Am 7. und 8. Oktober wird der Fischbestand im Aasee erneut untersucht. Wie es in einer Mitteilung der Stadt Münster heißt, führen Fachleute des Ruhrverbands an diesen Tagen Messungen zur Zusammensetzung der Fischarten durch. Dafür bringen sie an den Ufern Netze und Reusen aus. Die markierten Bereiche dürfen in dieser Zeit nicht mit Booten befahren werden, um die Untersuchungsergebnisse nicht zu verfälschen und Schäden an den Geräten zu vermeiden.

Die Untersuchung ist Teil der sogenannten Resilienzstrategie für den Aasee. Sie umfasst eine Reihe von Maßnahmen, die das Gewässer widerstandsfähiger gegen Hitze und Trockenheit machen sollen – zwei Faktoren, die maßgeblich zum massiven Fischsterben im Sommer 2018 beigetragen haben. Damals war der Sauerstoffgehalt im Wasser innerhalb weniger Stunden dramatisch abgesunken. Mehr als 20 Tonnen toter Fische mussten geborgen werden, die Feuerwehr pumpte über Stunden Frischwasser in den See, um den Sauerstoffgehalt wieder zu erhöhen. Umweltdezernent Matthias Peck verglich das Geschehen damals mit einem Herzinfarkt: Am Vortag noch unauffällige Messwerte, am nächsten Morgen der völlige Kollaps des Ökosystems.

Das Fischsterben von 2018 gilt seither als Wendepunkt in der Bewertung des Aasees. Die Stadt reagierte mit einem umfangreichen Maßnahmenpaket, das heute unter dem Begriff „Resilienzstrategie“ zusammengefasst wird. Dazu gehört neben technischen Verbesserungen der Wasserqualität auch eine gezielte Steuerung des Fischbestands. Um das ökologische Gleichgewicht zu stabilisieren, wird der See fischereilich bewirtschaftet: Raubfische werden eingesetzt und ihre Lebensbedingungen verbessert, während Friedfische entnommen werden. Ziel dieser sogenannten Nahrungskettenmanipulation ist eine gewässertypische Artenzusammensetzung, die sich langfristig selbst regulieren kann.

Die aktuelle Untersuchung dient der Kontrolle dieser Entwicklung. Sie soll zeigen, ob die bisherigen Maßnahmen greifen und wie sich die Fischpopulation seit 2018 verändert hat. Die Ergebnisse bilden laut Stadtverwaltung die Grundlage für künftige Entscheidungen zur weiteren Stabilisierung des Aasee-Ökosystems.

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