Alle Jahre wieder… trommelt Skater-Legende Titus Dittmann seine große „skate-aid“-Familie im Skaters Palace zusammen, um die Welt ein bisschen besser zu machen. Die festliche Gala ist dabei weit mehr als eine Tradition, sie ist der Beweis dafür, wie sich Charity mit jeder Menge Spaß vereinen lässt. Mit dabei waren auch diesmal wieder Prominente aus der TV- und Musikwelt, wie Schauspieler Wotan Wilke Möhring, Rapper Thomas D und die Band FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE.
Das erste Wort des Abends überließ Titus allerdings seinem Sohnemann Julius, der nach der Geschäftsführung in diesem Jahr auch die Inhaberrolle des Familienunternehmens TITUS GmbH übernommen hat: „Und da fängt auf einmal dieser Typ an mit seinem Satz ‚Skateboarding auf Rezept – vom Arzt verschrieben!‘ Ich war kurz davor, den Kopf zu schütteln und da fiel mir ein, wie viele verrückte Gespräche der Typ und ich schon hatten, wie viele absurde Ideen wir besprochen haben und was heute daraus geworden ist. Jede Idee, egal, wie verrückt sie auch ist, verdient eine Chance auf Perspektive.“
Und dann betrat besagter „Typ“ die Bühne. Der Mann, der einmal die Idee hatte, dass viele Menschen sich für diejenigen einsetzen, denen es weniger gut geht: Titus Dittmann. „Wenn ich mich so umgucke, dann sehe ich viele liebe, strahlende Gesichter. Manche davon sehe ich seit 18 Jahren. Ich sehe aber auch viele neue Gesichter und ich hoffe und verspreche Euch, dass Ihr Euch an diesem Abend nicht nur wohl, sondern auch zuhause fühlen werdet.“
Durch das Unterhaltungsprogramm führte die Journalistin und Moderatorin Mara Bergmann, die im Laufe des Abends diverse Sponsoren, Künstler und Prominente zu sich auf die Bühne bat. Mithilfe von eindrücklichen Videos wurde im Laufe der Veranstaltung immer wieder daran erinnert, um was sich das Potpourri aus Show, Dinner und VIPs eigentlich dreht: Die weltweiten „skate-aid“-Projekte.
Was ist „skate-aid“?
Titus Dittmann hat die wertvolle Symbiose seines Berufes als Pädagoge und seiner Leidenschaft zum Skateboarden erkannt und 2009 das Förderprojekt „Skate-aid“ gegründet. Unter dem Motto „Wir machen Kinder stark!“ wird nachhaltige Sozialisations-, Präventions- und Friedensarbeit in Ländern geleistet, wo die gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen aufgrund schwieriger Lebensbedingungen gefährdet ist. Dazu zählen beispielweise Uganda, Nepal und Syrien. Kinder lernen in den Workshops nicht nur Tricks mit dem Board, sondern auch, dass sie durch ihr eigenes Handeln Ziele erreichen können. „In der Pädagogik nennt man das Selbstkonzept. Das ist unser inneres Bild von uns selbst, unsere Vorstellung davon, wer wir sind, was wir drauf haben, wie stark wir sind und was wir schaffen können“, erklärt Titus.
Was man alles schaffen kann, bewies er einmal mehr im Rahmen seiner Benefizveranstaltung. Zwar war die Gästeschaft aus edlen Abendroben und maßgeschneiderten Anzügen neben der Feier- auch in Spendierlaune, aber es schadet ja nicht, da nochmal ein wenig nachzuhelfen. Und eben diesen verbalen A…tritt gab nach alter skate-aid-Manier Wotan Wilke Möhring, der es mit seiner coolen und unverblümten Art direkt auf den Punkt bringt: „Ich muss sagen, wenn man das Ganze sieht, ist man ein bisschen beschämt, dass man nicht mehr macht. Wir alle könnten mehr sein wie Titus. Und dafür sind wir jetzt hier: Machen, machen, machen!“
„Machen“ bedeutet in diesem Fall „bieten“ – bei der großen Versteigerung und dem Herzstück der jährlichen Spenden-Gala. Ein weiterer prominenter „Geldeintreiber“ war der Comedian Simon Gosejohann, der mit Mikrofon und spitzer Zunge bewaffnet durch das Publikum flitzte und den jeweils Höchstbietenden anpeilte.
Bestens gelaunter Party-Crasher
Mit gezückten Geldbörsen und gespitzten Ohren erwarteten die Gäste die Parade an potenziellen Errungenschaften, als plötzlich eine ganz andere Parade den Saal betrat. Mit lautem Trommeln und Glockenklingeln marschierte doch tatsächlich der Karnevalsprinz ein! Sascha von Zabern, der sonst selbst zu Titus‘ geladenen Gästen zählt, ließ es sich nicht nehmen, der feinen Gesellschaft zumindest einen kurzen Besuch abzustatten und sie mit dem Henning-Wehland-Song „Tanz um Dein Leben“ von den Stühlen zu reißen. Und bevor Prinz Sascha I. den kräftig aufgemischten Saal wieder verließ, ließ er sich im Gegenzug noch ein Geburtstagsständchen singen.
Wo waren wir stehen geblieben? Ach ja, die Auktion. Neben Karten für das SC Preußen Münster-Spiel gegen Hertha BSC Berlin inklusive Hotelübernachtung oder einem hochwertigen Fahrrad wurden auch „Dinge“ angeboten, die man sonst nicht kaufen kann. Thomas D zum Beispiel versteigerte Konzertkarten für die Fantastischen Vier inklusive Backstage-Führung.
Thomas D war endlich mit dabei!
Der Rapper feierte gestern Abend seine Premiere als Gast von Titus. ALLES MÜNSTER wollte wissen, wie es dazu kam. „Oh Gott, Titus kenne ich schon, seit ich denken kann. Ich glaube, der hat mich 18 Jahre lang ununterbrochen auf die skate-aid-night eingeladen und letztens habe ich hier in Münster mit meiner Solo Band KBCS gespielt und da hat Titus mich wieder beömmelt. Per Email kann man immer leichter ablehnen – aber da hat er mich hier vor Ort erwischt und ich habe gesagt: Okay, ich komme.“
Wird Thomas D denn nun ein jährlicher Stammgast? „Ich hab` ein bisschen was aufzuholen. Es ist zeitlich ja eigentlich immer irgendwie unpassend, aber das Schöne ist, wenn man sich dann die Zeit nimmt, erlebt man, wie es ist, ein Teil der skate-aid-family zu sein und das ist unbezahlbar.“ Seine ganz persönliche Skater-Laufbahn habe er jedoch schon früh an den Nagel gehängt: „Ich bin aus einer Generation, da hat man noch mit seinem Hintern auf Plastikboards gesessen und ist die Straße runtergefahren. Das war unser Skaten. Ich habe dann die Kurve nicht gekriegt, bin über den Gehweg und über die Straße und dann kam dieses Auto… das war das Ende meiner Skate-Karriere und fast das Ende meines Lebens.“
Vor seinem Gastgeber ziehe er den Hut. „Was Titus, sein Sohn und das ganze Team auf die Beine stellen, ist faszinierend und toll. Es ist sehr ehrenwert, sich für andere Menschen einzusetzen. Das ist in unserer Gesellschaft oder in Zeiten wie diesen nicht unbedingt normal. Aber Kinder sind die Zukunft – das ist zwar ein abgedroschener Spruch, aber genauso ist es.“
Und genau aus diesem Grund finden Abende wie diese statt, in denen man sich auf das besinnt, was wirklich zählt.
Mehr über das Projekt „skate-aid“ könnt ihr über die Homepage skate-aid.org erfahren.
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