
Sie ist groß, schwarz, hat gelbe Beine und ist der Alptraum jedes Imkers, die Asiatische Hornisse. In Frankreich ist sie bereits der erklärte Staatsfeind Nummer Eins und auch in Deutschland sind die Alarmglocken kaum noch zu überhören. Die eingewanderte Art hat unsere Honigbiene zum Fressen gerne, im wahrsten Sinne des Wortes.
Dieter Dirkes und André König sind alarmiert und das aus gutem Grund, in Gremmendorf hängt hoch oben in einer Eiche das Nest der Asiatischen Hornisse (Vespa Valutina). „Die Valutina räubert gerne ganze Bienennester und grundsätzlich alles was fliegt und für sie greifbar ist“, wie die Imker erklären. Damit stellt sie eine große Gefahr für die Biodiversität dar.

Aktuell ist Eile geboten, das große Nest in der Eiche ist das sogenannte Sekundärnest und wo es das gibt, ist das Primärnest nicht weit, genau genommen höchstens 70 Meter entfernt. „Die Hornisse baut zunächst im Frühjahr das Primärnest, das irgendwo zwischen Bodenhöhe und drei Metern angebracht wird und so groß wie ein Handball werden kann“, erklärt Dirkes. Wird dieses zu klein, geht es an den Bau des Sekundärnestes, das eine Größe von über einen Meter haben kann und wesentlich höher hängt, so wie in Gremmendorf. „Im Moment pendelt die Königin noch zwischen Primär- und Sekundärnest hin und her. Wenn wir jetzt das Primärnest finden und die Königin sich gerade hier befindet, können wir dem Spuk schnell ein Ende setzen“. Das Problem: Obwohl die Nachbarn informiert wurden und auch die Imker mit Ihren Kollegen auf der Suche sind, bleibt das Primärnest in der sommerlichen Vegetation unserer Gärten unauffindbar.

Die Verbreitung der asiatischen Hornisse ist in Europa schon weit fortgeschritten, Galizien ist am schlimmsten betroffen, Belgien, Niederlande, Österreich und Schweiz auch. In Frankreich sind die Probleme mit der Asiatischen Hornisse so groß, dass ein nationaler Aktionsplan ausgerufen wurde, der die Population eindämmen soll. Im Nachbarland wird befürchtet, dass die Bienenvölker durch Valutina um ein Drittel dezimiert werden könnten.
Soweit wollen es Dieter Dirkes und sein Kollege André König zumindest in unserer Region nicht kommen lassen und bitten die Anwohner um Mithilfe. Wer das Primärnest im Bereich zwischen Anto-Knubel-Weg und Pängelantonweg entdeckt, kann sich bei ALLES MÜNSTER melden. Entweder über die Messenger der Sozialen Medien (Facebook, Instagram) oder per Mail an redaktion@allesmuenster.de Wir leiten die Information an die Imker weiter. Das Sekundärnest in der Eiche soll aufgrund der großen Höhe in den nächsten Tagen mit Hilfestellung durch die Feuerwehr sicher entfernt werden.
Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina), ursprünglich in Südostasien beheimatet, wurde Anfang der 2000er Jahre vermutlich über Importe nach Südfrankreich eingeschleppt. Seitdem hat sie sich rasch in weiten Teilen Frankreichs ausgebreitet und verursacht dort erhebliche Probleme, vor allem für Imker, da sie gezielt Honigbienen jagt. Auch in Deutschland breitet sich die invasive Art zunehmend aus – insbesondere im Südwesten wurden bereits zahlreiche Nester entdeckt. Die Asiatische Hornisse stellt nicht nur eine Bedrohung für heimische Insekten dar, sondern erschwert auch die Arbeit von Imkern und kann bei Störungen aggressiv reagieren. Zudem befürchten Winzer und Obstbauern wirtschaftliche Schäden, da die Hornissen reifes Obst anfliegen und die Ernte beeinträchtigen können. Aktuell wird darüber nachgedacht, in Frankreich die beliebten Märkte im Spätsommer abzusagen, weil mit regelrechten Invasionen der Insekten gerechnet wird, die vom frischen Fleisch, Käse und Obst angezogen werden.

- „Weichen stellen für ein erfolgreiches Münster“ Tilman Fuchs präsentierte sich heute erstmals als Münsters neuer Oberbürgermeister - 3. November 2025
- Neue Akzente setzen – Tilman Fuchs ist ab Mitternacht Münsters Oberbürgermeister Die Amtskette des Oberbürgermeisters wurde übergeben / Interview mit dem neuen Stadtoberhaupt Tilman Fuchs - 31. Oktober 2025
- Abschied mit einem weinenden und vielen lachenden Augen Am Donnerstagabend wurde Oberbürgermeister Markus Lewe mit einem Festakt verabschiedet - 30. Oktober 2025
