
„Die Nazis werden aufgrund der Proteste nicht vor das OVG ziehen können. Das ist ein erster Erfolg!“ Das meldete heute Nachmittag schon ein wenig stolz das Bündnis „Keinen Meter den Nazis Münster“. Es bezog sich damit auf den für den 5. Juli angekündigten Aufmarsch von Dortmunder Rechtsextremen und die vom Bündnis angemeldeten Gegendemonstrationen. Wie schon am 31. Mai wird sich das Geschehen auch am kommenden Samstag wohl wieder zwischen Bahnhof und Ludgerikreisel abspielen – jedenfalls hat die Polizei heute entsprechende Informationen an die Anwohner der betroffenen Straßen verteilt.
Die Polizei Münster berichtete über die von ihr verteilten Flyer ebenfalls in einer Instagram-Story. Die Informationen sind auch auf ihrer Homepage zu finden. Vorrangig wird dort darauf hingewiesen, dass „zwischen dem Hauptbahnhof und dem Ludgeriplatz von Münster mehrere Versammlungen“ stattfinden und durch die damit verbundenen Sperrungen mit „erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen“ zu rechnen sei. Außerdem wird auf Parkverbotszonen hingewiesen, die vorsorglich für die verschiedenen Demonstrationen eingerichtet werden.
Busumleitungen aller Linien im Innenstadtbereich
Angezeigt wurden die Demonstrationen laut Polizei bisher für den Zeitraum von 12 bis 20 Uhr. Die Stadtwerke Münster rechnen sogar mit noch längeren Störungen, laut ihrer Pressemitteilung werden „voraussichtlich zwischen 10 und 22 Uhr erneut Umleitungen aller Buslinien im Innenstadtbereich notwendig“ sein. Die Innenstadt, den Hauptbahnhof und den Ludgeriplatz werden die Busse daher für eine unbestimmte Zeit nicht anfahren können: „Beginn und Ende sind von den Sperrzeiten durch die Polizei abhängig“. Die Stadtwerke haben daher Umleitungen für fast alle Linien geplant.
Aufmarsch für „SS-Siggi“

Hintergrund für die Gegendemonstrationen ist ein geplanter Aufmarsch von rechtsextremen Dortmundern, zu dem der sogenannte „Freundeskreis Siegfried Borchardt“ aufgerufen hat. Diese Gruppe aus dem Umfeld der NPD-Nachfolgepartei „Die Heimat“ möchten erreichen, dass Borchardt, der in den 1980er Jahren als „SS-Siggi“ bekannt wurde, „endlich die ihm zustehende Inschrift auf seiner Grabplatte bekommt“. Die wird von der Stadt Dortmund verwehrt, weil sie befürchtet, damit eine Nazi-Pilgerstätte zu errichten. Weil der juristische Streit darüber vor dem Oberverwaltungsgericht Münster (OVG) verhandelt werden soll, kommen die Dortmunder nun zu uns. Vermutlich wollten sie auch direkt vor dem OVG demonstrieren, Carsten Peters vom Keinen-Meter-Bündnis teilte uns dazu aber mit: „Unsere eigene Anmeldung am OVG dürfte verhindert haben, dass sie bis dort hingehen“.
Ein Ausweichen auf die andere Seite des Bahnhofs, wo weniger Verkehrsbeeinträchtigungen zu erwarten wären, war auch nicht möglich. Denn zeitgleich findet dort das „Hansafest“ statt, dass sich über das gesamte Hansaviertel erstrecken soll.
Aktuelle Informationen zum Demo-Geschehen am kommenden Samstag findet ihr auf den Instagram-Kanälen der Polizei Münster (@polizei.nrw.ms) und des Bündnisses "Keinen Meter den Nazis" (@keinenmeterms) - und natürlich auch bei uns auf, hier und auf Instagram unter @allesmuenster
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