AOK wirbt im Movember für Männergesundheit Wenn der Bart zum Symbol wird / Weltweite Aktion im November

Bei der weltweiten Aktion "Movember" lassen sich jetzt auch Männer in Münster einen Bart stehen, um damit auf die Männergesundheit hinzuweisen. (Foto: Pexels / Sherman Ray)
Bei der weltweiten Aktion „Movember“ lassen sich jetzt auch Männer in Münster einen Bart stehen, um damit auf die Männergesundheit hinzuweisen. (Foto: Pexels / Sherman Ray)

Im November heißt es wieder „es schnauzt“ – auch in Münster. Viele Männer lassen sich im Rahmen der weltweiten Aktion Movember einen Schnurrbart wachsen, um auf Männergesundheit aufmerksam zu machen. Die Kampagne, deren Name sich aus dem französischen Wort Moustache und dem Monatsnamen zusammensetzt, thematisiert auch die psychische Gesundheit von Männern, wie die AOK in einer Medienmitteilung erklärt.

Nach einer aktuellen Auswertung der AOK leiden in Münster rund 27.300 Menschen – das entspricht 9,3 Prozent der Gesamtbevölkerung – an einer Depression oder einer chronisch depressiven Verstimmung. Männer haben laut AOK nur etwa ein halb so großes Risiko, daran zu erkranken wie Frauen. Allerdings bleibe die Krankheit bei ihnen häufig unentdeckt, weil sie anders verlaufe. „Wir möchten Menschen und insbesondere auch den Männern mit unserem interaktiven Online-Selbsthilfeprogramm ‚moodgym‘ die Möglichkeit geben, depressiven Verstimmungen vorzubeugen oder diese zu verringern“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Michael Faust.

Männer leiden anders – und suchen seltener Hilfe

Psychische Erkrankungen werden bei Männern laut AOK seltener diagnostiziert als bei Frauen. Ob das auf tatsächliche Unterschiede in der psychischen Belastung zurückzuführen ist oder auch andere Faktoren eine Rolle spielen, sei wissenschaftlich noch nicht abschließend geklärt. Typische Symptome einer Depression seien bei Männern häufig weniger sichtbar. Stattdessen könnten sich vermehrt Aggression, Gewaltbereitschaft oder körperliche Beschwerden wie Kopf- und Magenschmerzen oder Potenzstörungen zeigen.

Manche Betroffene neigten zudem zu Suchtverhalten, insbesondere zu übermäßigem oder unkontrolliertem Alkoholkonsum. Im Gegensatz zu Frauen suchten Männer deutlich seltener und weniger intensiv Hilfe, da sie Störungen ihres seelischen oder körperlichen Wohlbefindens oft auf Stress oder berufliche Belastung zurückführten. Dabei gehören Depressionen laut AOK zu den häufigsten seelischen Störungen im Erwachsenenalter.

Digitale Selbsthilfeprogramme können unterstützen

Nach Erkenntnissen aus Studien können digitale Selbsthilfeprogramme die Behandlung von Depressionen unterstützen. Eines davon ist moodgym – ein interaktives Online-Trainingsprogramm zur Vorbeugung und Verringerung depressiver Symptome. Es basiert auf der kognitiven Verhaltenstherapie und wurde von australischen Wissenschaftlern entwickelt. Die AOK ermöglicht den Zugang zur deutschen Version, die unter www.moodgym.de anonym und kostenfrei genutzt werden kann. Nutzerinnen und Nutzer lernen dort, negative Wahrnehmungen und Gedanken umzugestalten, um künftig besser mit belastenden Situationen umzugehen und ihre Stimmung positiv zu beeinflussen.

Wie es in der Mitteilung weiter heißt, hat moodgym im Vergleich der Stiftung Warentest als einziges kostenfreies Online-Angebot das Prädikat „Empfehlenswert“ erhalten. Darüber hinaus bietet der interaktive „AOK-Familiencoach Depression“ auf der Webseite der AOK Unterstützung für Angehörige von Betroffenen.

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