Angela Merkel spricht beim Katholikentag 4000 Gäste besuchen Podiumsdiskussion in der Halle Münsterland

Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Kurienkardinal Peter Turkson (li.) und Friedensforscher Prof. Tilman Brück (re.) in der Halle Münsterland. (Foto: so)

Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach heute beim Katholikentag vor rund 4000 Zuschauern in der Halle Münsterland mit Kurienkardinal Peter Turkson, dem Präfekten des neuerrichteten Dikasteriums für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen im Vatikan und dem Volkswirt und Friedensforscher Prof. Tilman Brück über das Thema „Deutschland in einer veränderten Weltlage“. Die Journalistin Astrid Prange von der Deutschen Welle moderierte das Podium. 

„Die Würde des Menschen ist unantastbar. Nicht nur auf die Menschen bezogen, die in Deutschland leben. Das ist eine universale Überzeugung, die wir teilen“: Der CDU-Chefin schlug Sympathie entgegen. Als sie die Halle betrat, in der viele tausend Menschen auch neben und hinter den Sitzreihen standen oder auf dem Boden saßen, erhoben sich die Gäste und applaudierten lautstark. Die Kanzlerin erinnerte zunächst an die Amok-Fahrt am Kiepenkerl vom 7. April und daran, wie bewundernswert die Münsteraner damit umgegangen seien. Das habe etwas mit gelebten Katholizismus zu tun, sagte Angela Merkel.

Mit ebenso deutlichen Worten kritisierte Bundeskanzlerin Merkel dagegen den Ausstieg der USA aus dem internationalen Atom-Abkommen mit dem Iran. Das gebe Grund zur Sorge. Trump verletze das Vertrauen in die internationale Ordnung, sagte Merkel. Thomas Sternberg, Präsident des Zentralrats der deutschen Katholiken (ZdK), lobte Merkel dafür, dass sie die Flüchtlingsfrage nicht wirtschaftlich, sondern als eine Frage von Humanität betrachtet. „Dafür bleiben wir Ihnen dankbar.“ Am Beispiel Afrika, sieht die Kanzlerin ganz klar die Bundesrepublik in der Pflicht. „Wir haben eine Verantwortung für die Entwicklung in Afrika. Durch die Kolonialisierung sind langfristige Schäden entstanden.“

Die Zuschauer hatten während der Diskussion auf dem Podium mehr als 100 Fragen auf Karten geschrieben und den „Anwältinnen des Publikums“ gegeben. In Kategorien zusammengefasst, lasen diese am Ende der Diskussionsrunde die Fragen vor. So wie die von Bruno, 13 Jahre, aus Hamburg. Er wollte wissen, welche Meinung die Kanzlerin zu Jugendorganisationen hat, die im Mittelmeer Geflüchtete retten. „Ich bin dankbar, dass es Menschen gibt, die sich mit der Rettung von Leben befassen“, antwortete Angela Merkel.

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