Wishful Singing unterhält auch Nr. 55.555

Claudia ist die 55.555. Besucherin beim Konzert von Wishful Singing. (Foto: bk)

Manchmal muss man einfach Schwein haben. Schwein wie Claudia, die in Reihe 12 auf Platz 12 saß und damit die 55.555. Besucherin der Friedenskapelle am Willy-Brandt-Weg war. Kein geringer als der Weihnachtsmann persönlich überreichte ihr im Beisein der fünf Niederländerinnen von Wishfull Singing den Gutschein über den kostenlosen Besuch aller Konzerte der Spielzeit. Natürlich besaß der weißbärtige Herr im roten Mantel soviel Anstand, den Gewinn erst nach dem A-Capella-Konzert zu überreichen.

Wishful Singing kommt bei ihrem A-Capella-Konzert (fast) ganz ohne Instrumente aus. (Foto: bk)

Denn fünf Damen machten tatsächlich eineinhalb Stunden Weihnachts-Musikprogramm fast ganz ohne Instrumente. „It`s beginning to look a lot like Christmas“, untertiteln sie dann auch ihr Konzert. Einzig bei dem spanischen Weihnachtslied ríu, ríu, chíu am Ende kam mal eine Trommel zum Einsatz, wobei die Illusion von Kastagnetten eher durch Klatschen erzeugt wurde. Hin und wieder bauten sie auch einen Schellenring ein.

Keine Frage – stimmlich war das perfekt, hoch und höher schraubten sich die Sopranistinnen von Beginn an. War es mal ein norwegisches Lied, kamen den Besuchern auch Klänge bekannt vor wie bei Stille Nacht. Wer aber (innerlich) mitsingen wollte, stolperte über den niederländischen Text. Mal sangen die Damen im Kanon, mal zu dritt oder auch allein. Mal stellten sie sich im großen Halbkreis auf, mal eng beieinander. Das besondere waren Postkarten, die die Sängerinnen nicht etwa vorlasen, sondern tatsächlich vertonten. Postkarten von der Schwester aus Australien oder vom Liebsten. Oder auch vom Sonnenstudio, das ein strahlendes Neues Jahr wünscht. Schön, da haben die Niederländerinnen sich selbst und auch Weihnachten mal aufs Korn genommen. Das Auditorium mag solche Spitzen – ganz deutlich am Applaus abzulesen. Zwischendurch gibt es auch französische Weihnachtsmusik, sehr emotional – Französisch ist einfach eine schöne Sprache. Dann wieder Englisch. „Wishful singing“ ist international. Allerdings fehlte bei allem wohlwollenden Applaus etwas die Überraschung.

Ganz am Ende haben die fünf ein Weihnachtsmedley gesungen, in dem es um den Kauf der eigenen CD ging – das war sehr witzig. In Exelsis Deo – verschenken sie die CD. Die Besucher waren zufrieden und das ist die Hauptsache. Frohe Weihnachten.

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