Welttag der Frühgeborenen: „Raketenstart“ ins Leben

Kathrin Schmidt besucht mit Chefarzt Dr. Florian Urlichs noch einmal die neonatologische Station, wo ihre Söhne Tim und Moritz mehrere Monate verbracht haben. (Foto: SFH)

Zu einer Informationsveranstaltung zum „Welttag der Frühgeborenen“ lädt das St. Franziskus-Hospital Münster am Freitag, 17. November 2017, alle Interessierten ein. Zwischen 10 und 15 Uhr beantworten Dr. Florian Urlichs, Chefarzt der Klinik für Neonatologie und Kinderintensivmedizin, und sein Team in der Eingangshalle des St. Franziskus-Hospitals Fragen rund um Frühgeborene und kranke Neugeborene.

„Wir zeigen, welche großen Fortschritte die Frühgeborenen-Medizin gemacht hat und was wir tun können, um den Allerkleinsten einen guten Start ins Leben zu ermöglichen“, erklärt Dr. Urlichs. Wie zum Beispiel bei Tim und Moritz, den Söhnen von Kathrin und Andreas Schmidt. Die Zwei sind heute 3 und 1 Jahre alt und entwickeln sich prächtig. Dass beide als Frühchen auf die Welt kamen, merke man kaum noch, denn Tim sei heute sogar größer als gleichaltrige Kindergartenfreunde und, ebenso wie sein kleiner Bruder, altersgerecht entwickelt, berichtet seine Mutter.

Jede Woche besuchte Tim, hier mit Papa Andreas, seinen kleinen Bruder Moritz auf der Neugeborenen-Intensivstation. (Foto: SFH)

Der Start ins Leben war für beide Kinder viel zu früh – obwohl die Schwangerschaften von Kathrin Schmidt unproblematisch verlaufen sind. Nichts deutete darauf hin, dass bei der heute 33-Jährigen Komplikationen eintreten sollten. „In der ersten Schwangerschaft waren wir im Sommerurlaub, als ich nachts ein Ziehen im Bauch spürte und gleich wusste: Da ist mit dem Baby etwas nicht in Ordnung.“ Sofort fuhr sie mit ihrem Mann nach Münster zurück und direkt ins St. Franziskus-Hospital. Sie blieb direkt dort mit der Diagnose: Vorzeitige Wehentätigkeit. Wehenhemmer verschafften dem kleinen Tim noch rund 48 Stunden im Bauch der Mutter, Spritzen für die Lungenreifung wurden gegeben. Dann aber wollte Tim auf die Welt und wurde am 19. August 2014 in der 29. Woche entbunden. Nach Wochen der Unsicherheit war klar, dass der kleine Junge mit einem Geburtsgewicht von 1.485 Gramm gut zurecht kam und auch nur für kurze Zeit eine Atmungsunterstützung benötigte. Nach neun Wochen durfte Tim nach Hause.

Als sie 2016 wieder schwanger war, erfolgte die Vorsorge aufgrund der ersten Frühgeburt engmaschig. Wieder setzten die Wehen zu früh ein und schon 24 Stunden nach dem Eintreffen der Eltern im Krankenhaus, erblickte Moritz am 5. September das Licht der Welt, in der 31. Woche und mit einem Gewicht von 1.480 Gramm. Der heute 1-Jährige wurde acht Wochen auf der neonatologischen Station im St. Franziskus-Hospital behandelt. Moritz ist ein aufgeweckter Junge und entwickelt sich, zur Freude seiner Eltern, zeitgerecht. Doch für Lungeninfekte ist er heute noch etwas anfälliger, als es sein Bruder war.

Nach der Erfahrung von Dr. Urlichs sind Freunde und Bekannte im Umfeld von Frühcheneltern nach den Geburten meist verunsichert, wie sie mit der Situation umgehen sollen. Die Babys sind so plötzlich auf der Welt und müssen erst einmal länger im Krankenhaus behandelt werden. Auch den Eltern Kathrin und Andreas Schmidt ist diese Erfahrung nicht fremd. Sie fühlten sich im St. Franziskus-Hospital in den schwierigen Wochen kompetent betreut: „Nach den zwei Raketenstarts in die Elternschaft fühlten wir uns auf der Frühchenstation jedes Mal gut aufgefangen.

Angebote rund um den Welttag der Frühgeborenen im St. Franziskus-Hospital

Die Klinik für Neonatologie und Kinderintensivmedizin präsentiert ihr Angebot: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeigen einen Inkubator und beantworten Fragen zur Intensivstation für Frühchen und kranken Neugeborene. Vorgestellt wird auch das weitere Leistungsspektrum für die Neugeborenen und ihre Eltern, wie z.B. die heilpädagogische Betreuung, Klangtherapie, Bindungsanalyse und Bindungsförderung. 

Der Bunte Kreis Münsterland ergänzt das Informationsangebot des Weltfrühchentages von 11 bis 16 Uhr mit Waffeln und Informationen über seine Arbeit als Nachsorgeeinrichtung für Familien mit chronisch und schwer kranken Kindern. Zudem wird eine Tombola angeboten, bei der es viele hochwertige Preise zu gewinnen gibt. Eingenommene Spenden gehen an den Bunten Kreis Münsterland (www.bunter-kreis-muensterland.de), die Frühchenstation und die Spendenkampagne des St. Franziskus-Hospitals Münster „Mehr Raum für Nähe“ (www.mehr-raum-für-nähe.de) für den Umbau der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. 

Ab 15 Uhr sind ehemalige Frühgeborene der Klinik und ihre Familien sowie alle Interessierten eingeladen, den Weltfrühchentag im Marienhaus des St. Franziskus-Hospitals bei Kaffee und Kuchen zu feiern und sich auszutauschen. Für Anmeldungen oder Fragen zur Veranstaltung steht das Sekretariat der Klinik für Neonatologie und Kinderintensivmedizin unter Tel. 935 3926 zur Verfügung.

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