Welthirntumortag im UKM: „Wir rocken das“

Tanzworkshop am Welthirntumortag: Unter der Anleitung eines professionellen Tanzlehrer-Teams gilt es, den Rhythmus zu spüren, sich Schrittfolgen zu merken und sich im Takt durch den Raum zu bewegen. (Foto: UKM)

Anlässlich des Welthirntumortages (WHTT) veranstaltet das UKM-Hirntumorzentrum am Samstag, 10. Juni, eine Infoveranstaltung unter dem Motto „Wir rocken das!“ – inklusive Tanzworkshop.

Koordination, Balance und natürlich Rhythmusgefühl sind gefragt – tanzen macht Spaß, ist aber auch körperlich anstrengend. Eigentlich keine Freizeitaktivität, auf die Monika Rapp in ihrer Situation allein gekommen wäre: Die 59-Jährige hat einen bösartigen Hirntumor, ein sogenanntes Glioblastom, und leidet unter Gleichgewichts-, Seh- und Sensibilitätsstörungen.

Liebevolle Unterstützung: Peter Rapp übernimmt beim Tanzen für seine Frau Monika gerne das Tragen des Rucksacks mit dem medizinischen Gerät. (Foto: UKM)

„Die Diagnose Hirntumor löst bei den meisten Menschen große Angst und Unsicherheit aus“, weiß Dr. Dorothee Wiewrodt, Neurochirurgin und Psychoonkologin am UKM-Hirntumorzentrum. „Viele Patienten trauen sich körperliche Anstrengung nicht mehr zu. Doch auch während einer Tumorerkrankung tut es gut, körperlich aktiv zu sein.“

Anlässlich des Welthirntumortages findet auch ein Tanzworkshop statt. Unter der Anleitung eines professionellen Tanzlehrer-Teams gilt es, den Rhythmus zu spüren, sich Schrittfolgen zu merken und sich im Takt durch den Raum zu bewegen. Alternativ gibt es ein künstlerisch-kreatives Programm, bei dem durch spannende Übungen alle sieben Sinne angesprochen und erfahrbar gemacht werden. Während der gesamten Veranstaltung besteht die Gelegenheit, mit Experten auf den Gebieten der Psychoonkologie, der Kunsttherapie und des persönlichen Trainings ins Gespräch zu kommen.

Einen ersten Tanz-Nachmittag gab es bereits im letzten Oktober. „Das Gemeinschaftsgefühl war toll“, erinnern sich Monika Rapp und ihr Mann Peter, der sie bei der Bewältigung der mit der Krankheit verbundenen Sorgen und Probleme liebevoll unterstützt. Auch das Tragen des Rucksacks mit dem medizinischen Gerät, das mit den Elektroden auf Monika Rapps Kopf verbunden ist, nimmt er ihr beim Tanzen gerne ab.

„Uns ist es wichtig, auch die Familie einzubinden“, betont Psychoonkologin Wiewrodt. Denn die Diagnose Hirntumor hat nicht nur für die Patienten weitreichende Folgen. Daher richten sich die Begleittherapien des UKM-Hirntumorzentrums, zu denen neben Gesprächs- und Sportangeboten auch die Kunsttherapie gehört, oft auch an die Angehörigen. „Zu unserer Veranstaltung am WHTT sind aber nicht nur Betroffene eingeladen“, betont Wiewrodt. „Jeder, der sich für das Thema interessiert und ein Zeichen setzen möchte, ist herzlich willkommen.“ Auch Monika und Peter Rapp wollen wieder dabei sein und schon mal für die Hochzeit einer ihrer beiden Töchter im August üben.

Die Veranstaltung findet am Samstag, 10. Juni 2017, von 11 bis 14.30 Uhr statt. 
Ort: Gymnastikraum, Psychologie und Sportwissenschaft, Fliednerstraße 21.
Um Anmeldung wird gebeten an Dorothee.Wiewrodt@ukmuenster.de

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