Warnstreiks bei Müllabfuhr und Bussen abgesagt

Am Dienstag wird wieder der Müll stehen bleiben. (Foto: AWM)
Am Dienstag wird wieder der Müll stehen bleiben. (Foto: AWM)

Update 09.04 (PM): Aufgrund der Ereignisse am Kiepenkerl vom Samstag hat die Gewerkschaft ver.di entschieden, den für Dienstag geplanten Warnstreik im Busverkehr abzusagen. Daher fahren die Stadtbusse in Münster regulär. Auch die Abfallwirtschaftsbetriebe Münster haben ihren Streik abgesagt. Die Abfallabfuhr findet in den Dienstagsbezirken wie gewohnt statt.

Für den kommenden Dienstag (10. April) hat die Gewerkschaft ver.di zu ganztägigen Warnstreiks aufgerufen. Die Abfallwirtschaftsbetriebe Münster (AWM) sind damit zum zweiten Mal in dieser Tarifverhandlungsrunde für den öffentlichen Dienst betroffen, erstmals dann auch der Busbetrieb bei den Stadtwerken Münster.

Die Stadtwerke rechnen mit starken Ausfällen bei den Bussen im münsterschen Nahverkehr und bitten alle Fahrgäste, sich darauf einzustellen und möglichst auf andere Verkehrsmittel auszuweichen. Voraussichtlich werden am Dienstag über die Hälfte aller Fahrten ausfallen, von frühmorgens um 4:30 Uhr bis zum Betriebsende der Nachtbusse am Mittwoch, 2 Uhr. Es wird wohl nur einzelne Fahrten auf den Linien 1 bis 34 sowie N80 bis N85 geben, die von den Partnerunternehmen der Stadtwerke durchgeführt werden. Da sich diese aber nicht gleichmäßig auf alle Linien verteilen, werden einige Linien komplett ausfallen, während andere kaum betroffen sind.

Viele Busse fallen aus

Kaum oder geringe Einschränkungen gibt es voraussichtlich auf den Linien 2, 4, 7, 18, 19, 33, 34, N80. Größere bis starke Einschränkungen sind auf den Linien 1, 5, 9, 10, 11, 12, 13, 15, 16, 22, N81, N82, N83, N84, N85 zu erwarten. Keine oder nur einzelne Fahrten finden auf den Linien 6, 8, 14, 17 statt. Genauere Informationen, welche Fahrten stattfinden, sind unter www.stadtwerke-muenster.de/warnstreik zu finden. Da die fahrenden Busse sehr voll sein können, empfehlen die Stadtwerke, wenn möglich auf andere Verkehrsmittel wie Rad oder Mitfahrgelegenheiten auszuweichen. Auch die innerstädtischen Bahnlinien verkehren wie gewohnt und können genutzt werden.

Fahrplanauskunft ab Montag nutzen

Ab Montag werden in der elektronischen Fahrplanauskunft unter www.stadtwerke-muenster.de sowie der münster:app alle bestreikten Stadtbus-Fahrten nicht mehr angezeigt, so dass Münsteraner die Auskunft am Tag vor dem Streik verwenden können, um ihre Fahrt zu planen. Dies gilt unter Umständen nicht für in Münster fahrende Regional- und Schnellbusse, sie sollten daher in den Einstellungen der Fahrplanauskunft ganz einfach ausgeschaltet werden. Aufgrund der hohen Zugriffsraten auf die NRW-weit verwendete Fahrplanauskunft kann diese zwischenzeitlich nicht erreichbar sein. Auch unter der kostenfreien Hotline 0800-1011911 können sich Fahrgäste informieren. Am Streiktag selbst werden auf den elektronischen Anzeigen an den Haltestellen sowie beim Service-Angebot FIS2go unter www.stadtwerke-muenster.de/fis ebenfalls nur die tatsächlich fahrenden Stadtbusse angezeigt. Zudem sind Servicekräfte an zentralen Haltestellen vor Ort und helfen weiter. Auch auf ihren Twitter– und Facebook-Seiten helfen die Stadtwerke ratsuchenden Fahrgästen.

Mülltonnen werden sukzessive nachgefahren

Auch die Abfallwirtschaftsbetriebe Münster (AWM) sind wieder betroffen. Wie schon beim ersten Warnstreik am 20. März muss damit die Abfuhr der Tonnen in den Dienstagsbezirken ausfallen. Betroffen sind die Reviere A und B (Innenstadt) sowie L (Hiltrup Mitte) und K (Hiltrup Ost). Die AWM fahren diese Touren nach. Bürgerinnen und Bürger dieser Bezirke sollten die Tonnen deshalb unbedingt an der Straße stehen lassen.

„Natürlich wollen die Gewerkschaften, dass die Warnstreiks richtig wehtun. Das ist bei der Abfallabfuhr definitiv der Fall. Wir sind jetzt in unmittelbarer Folge das zweite Mal betroffen“, erklärt AWM-Sprecherin Manuela Feldkamp. Sie wirbt schon jetzt um Verständnis, dass die Nachleerungen der Tonnen bis zum dritten Aprilwochenende dauern kann. „Durch den Streik bleiben am 10. April insgesamt erneut rund 35.000 Behälter stehen, die wir in den Folgetagen parallel zu den regulären Touren nachleeren müssen. Das bringt uns natürlich an unsere Kapazitätsgrenzen“, so Feldkamp. Überstunden dürfen in Folge von streikbedingten Ausfällen nicht angeordnet werden, die Mehrarbeit kann nur auf freiwilliger Basis geleistet werden.

Bürger aus den Abfuhrbezirken A, B, L und K haben gegen Vorlage des Ausweises die Möglichkeit, Rest- und Bioabfall ab dem 11. April und bis zum nächsten regulären Abfuhrtermin kostenfrei an den Recyclinghöfen abzugeben. Papier und Kartonagen können grundsätzlich kostenfrei dort abgegeben werden. Am 10. April müssen die Recyclinghöfe und das Entsorgungszentrum wegen des Streiks ebenfalls geschlossen bleiben.

Sperrgut- und Grüngutabfuhr fällt ersatzlos aus

Ersatzlos ausfallen muss auch die Straßenreinigung. Gleiches gilt für die Sperrgut- und Grünguttour, die am 10. April (zweiter Dienstag im Monat) anstehen würde. Alle betroffenen Bürger werden gebeten, diese Abfallsorten bis zum nächsten regulären Termin (8. Mai) im Haus bzw. Keller zu lassen. Wer nicht bis dahin warten kann, hat ab dem 11. April die Möglichkeit, die Recyclinghöfe zu nutzen. Eine Übersicht aller Standorte und Öffnungszeiten gibt es unter www.awm.muenster.de in der Rubrik „Wohin mit dem Abfall“. Bei Rückfragen steht der Kundenservice der AWM unter der Telefonnummer 0251-605253 bereit.

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