Ungesicherte Ladung kann Leben kosten

Rudi Koriath und Christoph Becker von der Polizei mit der Metallplatte, die einem Autofahrer zum Verhängnis wurde. (Foto: th)
Rudi Koriath (li.) und Christoph Becker von der Polizei mit der Metallplatte, die einem Autofahrer zum Verhängnis wurde. (Foto: th)

Der Anlass konnte nicht aktueller sein. Die Sicherung der Ladung war als Thema des Fernfahrerstammtisches an der Raststätte Münsterland-Ost (A1) ausgegeben worden. Nur wenige Tage zuvor war auf der A 31 Höhe Dorsten ein 21-jähriger Mann von einer Metallscheibe ums Leben gekommen, die ein Fahrzeug offensichtlich – neben einer zweiten – verloren hatte und die durch die Windschutzscheibe seines Autos geschlagen war und den Fahrer regelrecht enthauptet hatte.

Die beiden Polizeibeamten am Stammtisch, Rudi Koriath, neuer Chef der Direktion Verkehr im Polizeipräsidium Münster, und Verkehrssicherheitsberater Christoph Becker, ließ der Unfall nicht kalt. „Der 21-Jährige war sofort tot“, berichtete Koriath betroffen. An diesem Mittwoch sollten nicht nur die Brummi-Fahrer auf die Gefahr nicht gesicherter Ladung hingewiesen werden, die Polizei sucht noch nach dem Unfallverursacher und braucht dazu Informationen zur Produktion der Metallscheiben und zu Firmen, in denen diese Stücke geschnitten oder transportiert werden. „Sowas passiert, wenn die Ladung nicht richtig gesichert ist“, betonte Becker mit Blick auf das Unglück.

2015 seien 91 Unfälle auf den Straßen im Zuständigkeitsbereich des münsterschen Präsidiums durch Gegenstände verursacht worden, die Fahrzeuge verloren hatten. „Eine Person wurde verletzt. Es entstand Sachschaden in Höhe von 200.000 Euro“, so der Hauptkommissar. Auch kleinere Gegenstände wie dicke Schrauben, die von einem Wagen fallen und von einem nächsten hochgeschleudert werden, seien tückisch, Werkzeug wie Hammer oder Schraubenzieher, selbst Plastikteile, die nicht richtig verstaut werden, könnten zu gefährlichen Geschossen werden. Becker rät: „Gehen Sie vor der Fahrt einmal um den Wagen herum und sehen nach.“

Ladung müsse so befestigt sein, dass sie selbst bei Vollbremsung oder einem Ausweichmanöver nicht verrutschen kann, sagte Becker. Dafür gebe es Spanngurte und Netze, auch Boxen für die Befestigung am Fahrzeug. „Bauunternehmer haben sich bei uns in Münster ausbilden lassen, um zum Beispiel zu lernen, wie man einen Bagger auf einem Anhänger befestigt“, sagte Becker. „Und wenn Ihr etwas auf der Autobahn liegen seht, ruft die Polizei an“, bat er die Brummifahrer. Aber auch alle anderen Verkehrsteilnehmer sollten das tun.

(Foto: Polizei Münster)
(Foto: Polizei Münster)
Der Unfallverursacher ist weiterhin flüchtig. Die Polizei sucht nun Zeugen, die Hinweise auf die Produktion dieser Metallscheiben geben können und wissen, in welchem Bereich sie eingesetzt werden. Zudem sucht die Polizei Firmen, in denen diese Stücke geschnitten werden und Firmen, die diese Stücke transportieren. Hinweise bitte direkt an die Polizei: 0251 / 2750.

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