Im Zoo da ist was los…

Bei Jonglagekünstler Mantega (li.) werden auch die Zuschauer zu kleinen Stars. (Foto: th)
Bei Jonglagekünstler Mantega (li.) werden auch die Zuschauer zu kleinen Stars. (Foto: th)

Zum 6. Mal fand am vergangenen Wochenende das „Internationale Straßenkünstler-Festival“ im Allwetterzoo statt. Nicht nur die tierische Vielfalt, sondern auch rund 30 Straßenkünstler aus aller Welt lockten an den beiden Tagen über 8000 Besucher in den Zoo.

Die Künstler zeigten ein vielfältiges Programm aus Musik, Theater, Comedy, Jonglage und Artistik, das Jung und Alt begeisterte, an 10 Standorten konnten die Besucher das Können der Straßenkünstler bestaunen. Ihrer Begeisterung durften die Gäste nach den Vorstellungen mit dem „Hutgeld“ Ausdruck verleihen, die Künstler bekommen nur eine kleine Antrittsgage und freuten sich umso mehr, wenn sich ihre Hüte nach getaner Arbeit mit „Klimper- und Knistergeld“ füllten.

Liv & Tobi zeigten Akrobatik in luftiger Höhe. (Foto: th)
Liv & Tobi zeigten Akrobatik in luftiger Höhe. (Foto: th)

Nicht nur für die Zuschauer, sondern auch für die Akteure bietet der Allwetterzoo ein besonderes Ambiente. So wünschten sich manche Künstler im Vorfeld schon ihren Spielort oder äußerten ungewöhnliche Fotowünsche. So zum Beispiel die Mitglieder des Dada Zirkus aus Österreich, die aufgrund ihrer gestreiften Kostüme unbedingt ein Foto mit den Zebras machen wollten. „Leider waren dann die vierbeinigen  Zebras nicht sonderlich angetan von ihren zweibeinigen Zwillingen und verzogen sich in die letzte Ecke des Geheges“, erklärte Veranstalter Nicolas Leibel lachend.

Eine Besonderheit des Festivals: die Künstler werden in Gastfamilien in der Stadt untergebracht, hier entstehen echte Sympathien und Freundschaften zwischen „Gasteltern“ und Künstlern. „Die Akteure fragen häufig, ob sie wieder in die gleiche Familie können, weil es ihnen dort so gut gefallen hat“, berichtete Leibel. Mit viel Herzblut und Freude organisiert und leitet er Jahr für Jahr die Veranstaltung, stets hat er für jeden ein offenes Ohr und versucht, alle Wünsche möglich zu machen. Immer dabei: ein Lächeln auf den Lippen.

Geld im Hut tut Künstlern gut. (Foto: th)
Geld im Hut tut Künstlern gut. (Foto: th)

Den zahlreichen Besuchern bot sich an den beiden Tagen ein abwechslungsreiches wie auch spannendes Programm. Wo man hinsah, strahlende und lachende Gesichter. Hoch oben in den Bäumen zeigten Liv & Tobi, zwei junge deutsche Künstler, Akrobatik zum Feinsten, vor dem Nashorngehege legten Azuleo aus Spanien feurige Flamencomusik auf. Ruhigere Töne konnte man vor beeindruckender Kulisse des Elefantengeheges hören, hier spielte unter anderem Steph, eine junge Singer-/Songwriterin aus Deutschland. Auch zum Mitmachen wurde eingeladen – der Jonglagekünstler Mantega vom Kap Verde band die Zuschauer gerne als Assistenten mit in seine Show ein. Eine interessante Hintergrundgschichte hat eine Künstlerin aus dem Iran, Arezoo Rezvani. Sie musste vor drei Monaten ihr Heimatland verlassen, da sie als Musikerin und Sängerin dort nicht arbeiten durfte. So kam sie nach Deutschland und wurde in einem Flüchtlingscamp von einem Wachmann „entdeckt“, der sie nun als Übersetzer und guter Freund begleitet.

Die Organisatoren zeigten sich nach Toreschluss mit dem Wochenende zufrieden, genau wie Besucher und Künstler gingen sie mit einem Lächeln auf dem Gesicht nach Hause. Das Internationale Straßenkünstler-Festival 2017 kann kommen.

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