Ermittlungen nach Pyro-Zündungen bei Preußen-Spiel

Beim Spiel gegen Hansa Rostock wurde im Preußen-Block zahlreiche Pyrotechnik abgefeuert. (Archivbild: Oliver Meng)
Beim Spiel gegen Hansa Rostock wurde im Preußen-Block zahlreiche Pyrotechnik abgefeuert. (Archivbild: Oliver Meng)

Nach Auswertung von Videoaufzeichnungen und Zeugenaussagen konkretisiert sich der Tatverdacht der gefährlichen Körperverletzung und des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz gegen den 24 jährigen Capo der „FGK“ und den 28 jährigen Capo der „Deviants“. Der umfangreiche Einsatz von Böllern, Bengalos und Rauchtöpfen in den Blöcken M und N erfolgte offensichtlich unter ihrer Anweisung.

Zu Spielbeginn, am Beginn der 2. Halbzeit und in der 78. Spielminute wurden in den Blöcken M und N zahlreiche Bengalos und Rauchtöpfe gezündet und zum Teil in den Stadioninnenraum geworfen. Bei der letzten Aktion brannten im Block N 23 Bengalos und mindestens 4 Rauchtöpfe. Im Block M entzündeten Mitglieder der Gruppierung Deviants parallel 14 Bengalos und 2 Rauchtöpfe. Der Unparteiische schickte die Mannschaften aus Sicherheitsgründen für 11 Minuten in die Kabinen.

In allen Fällen koordinierten die beiden Capos durch Handzeichen und Kommandos mit dem Megafon die strafbaren Handlungen. Auch das Zeigen des Banners mit dem Schriftzug „Fickt Euch alle“ erfolgte offensichtlich auf Anweisung des Kopfes der „FGK“. Insgesamt ermittelt die Polizei gegen 21 Tatverdächtige aus den Blöcken M und N, von denen neben den beiden Capos 3 weitere Täter im Alter von 22 und 23 Jahren bereits eindeutig identifiziert sind.

Die Kriminaltechnische Untersuchungsstelle (KTU) im Polizeipräsidium Münster analysiert und bewertet die in den Blöcken M und N gefundenen Reste der gezündeten Pyrotechnik. Es soll unter anderem geklärt werden, ob es sich um illegale oder von der Bundesanstalt für Materialprüfung bewertete Rauchtöpfe und bengalische Fackeln handelt und welche Gesundheitsgefährdung durch das Abbrennen entsteht.

Der durch das Einatmen giftiger Rauchgase verletzte Polizeibeamte wurde mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen. Der Polizei Münster liegen in diesem Zusammenhang Hinweise von weiteren Personen vor, die ebenfalls nach dem Einatmen der giftigen Gase über Übelkeit und Atembeschwerden klagten und sich in ärztliche Behandlung begeben mussten.

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