Feinster Indie-Rock: The Wombats im Jovel

Wombats-Fronmann Matthew "Murph" Murphy. (Foto: th)
Wombats-Fronmann Matthew „Murph“ Murphy. (Foto: th)

Punk meets Indie Rock: Am Freitagabend gaben sich im Jovel die Dune Rats und The Wombats das Mikro in die Hand. Eine Ehre für Münster, denn im aktuellen Tourblock standen lediglich fünf Deutschland-Termine auf dem Fahrplan.

Was tun, wenn sich von jetzt auf gleich die Vorband auflöst? Richtig – schnell muss Ersatz her. Mit den Dune Rats sehr wohl gelungen, nachdem Team Me Anfang des Monats ihre Trennung bekannt gaben. Die drei Australier stehen für das ein, was Punk ist, noch unlängst durften sie die Bühnen für The Subways anwärmen. Bei so viel Rock’nRoll wird auch schonmal auf die Bühne gerotzt, das ist das eben das Business.

Dass The Wombats nun schon wieder seit fast einem Jahr auf Tour sind, merkt man ihnen nicht an. Keine Zeichen der Erschöpfung, ganz im Gegenteil, wenn man sieht, mit welcher Power Bassist Tord Øverland-Knudsen über die Bühne fegt. Das Liverpooler Trio ist sicher kein Freund der großen Worte, da werden die Songs nicht ellenlang angekündigt. The Wombats konzentrieren sich auf das, was sie scheinbar am besten können: Gute Live-Musik abliefern und die anreisten Fans zum Tanzen animieren.

Durch und durch Rock'n'Roller: Danny Beusa von den Dune Rats. (Foto: th)
Durch und durch Rock’n’Roller: Danny Beusa von den Dune Rats. (Foto: th)

Schon der Opener „Give Me A Try“ lässt erahnen, wohin die Reise am Abend noch führen wird. Schon dem Song des im April veröffentlichten Albums „Glitterbug“ sorgen The Wombats dafür, dass sich in den vorderen Reihen im prallgefüllten Jovel ein Moshpit bildet, eigentlich eher ungewöhnlich bei Indie-Konzerten. Die Band ist mittlerweile so gefragt, dass es sie von England in die Staaten zog. In L.A. nahmen sie ihren dritten und aktuellen Longplayer auf. Vor allem Frontmann und Songschreiber Matthew Murphy hat dort ein Zuhause gefunden und ist vom Mix aus „Überfluss und Beklemmung“ der Metropole fasziniert, wie er im Vorfeld berichte.

So kam die Idee, dass sich „Glitterbug“ um eine stürmische Beziehung von Murph mit einer fiktionalen Frau in L.A. drehen soll. „Das wurde die Hauptinspiration für die meisten der Songs, diese Scheinwelt, die ich für mich selbst kreiert hatte“, so der Sänger. „Im Laufe der Zeit bin ich immer öfter dort gewesen und die Idee entwickelte sich immer weiter. Das Album dreht sich um die Missgunst und die Mühen, die Heuchelei und die Sorge und die Angst, die L.A., und jede große Stadt in der Welt, umgeben.“ Ob die im Bühnenbild gezeigte Skyline, vor der die Jungs spielen, von Los Angeles ist, wissen wir nicht. Tut aber auch nichts zur Sache.

Fast die Hälfte der Songs des neuen Albums spielen The Wombats. Ehrensache ist aber, dass auch Nummern wie „Patricia The Stripper“ oder „Kill The Director“ ihres Debüt-Albums sowie der Radio-Ohrwurm „Tokyo (Vampires & Wolves)“ auf der Setlist nicht fehlen. Einmal mehr beweisen The Wombats, dass es nicht mehr als Bass, Gitarre und Schlagzeug und hier und da ein paar Synthie-Sounds braucht, um einen runden und tadellosen Konzertabend zu gestalten. Danke dafür!

 

 

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