Wilsberg: Besuch beim Dreh vorm Antiquariat

Kameramann Philipp Timme setzt die Hauptdarsteller Leonard Lansink, Anne Kanis und Oliver Korittke in Szene. (Foto: cf)
Kameramann Philipp Timme setzt die Hauptdarsteller Leonard Lansink, Anne Kanis und Oliver Korittke in Szene. (Foto: cf)

Seit dieser Woche werden in unserer Stadt wieder zwei neue Folgen des ZDF-Dauerbrenners „Wilsberg“ gedreht, die Münsteraner sind durch die Meldungen längst vorgewarnt. Schon am Mittwoch standen die Szenen vor und im Antiquariat Solder auf dem Drehplan, das dafür natürlich in „Antiquariat Wilsberg“ umbenannt wurde.

Es war richtig was los an dieser sonst so ruhigen Ecke gegenüber der Überwasserkirche, schließlich gehören etwa 35 Leute zum Produktionsteam, dazu kommen noch einige Statisten und natürlich die Hauptdarsteller der Serie. Diesmal standen hier Leonard Lansink, Oliver Korittke und Anne Kanis, die in der Folge „Müll ist immer“ Wilsbergs Klientin Elena spielt, vor der Kamera.

Dreh am Auto "Ton läuft, Kamera läuft - und Action...". (Foto: cf)
Dreh am Auto „Ton läuft, Kamera läuft – und Action…“. (Foto: cf)

Ein ziemlich großer Aufwand für ein paar Szenen, die später im Fernsehen vielleicht gerade mal ein paar Minuten dauern, möchte man denken. Aber genau diese machen ja das Besondere an der „Wilsberg“-Serie aus, hier erkennen wir eben sehr viel von unserer Stadt wieder. Das mag auch der Regisseur Martin Enlen besonders gerne daran. „Wir drehen hier zwei Wochen und nicht nur einen Tag, wie andere Produktionen manchmal brauchen, die vorgeben, in Münster zu spielen“, verriet er uns in einer Drehpause. Den „Tatort“ braucht er dabei nicht zu erwähnen, die Anspielung versteht hier wohl jeder. In den zwei Wochen werden die Außenaufnahmen für gleich zwei Folgen auf einmal gedreht, so ist es beim „Wilsberg“ seit Jahren üblich und es erscheint ziemlich effektiv. Die gesamte Mannschaft lebt dafür im gleichen Hotel. „Es ist dann fast wie eine Klassenfahrt“, sagte Enlen dann noch grinsend, „die Mitarbeiter fühlen sich hier wohl, die Münsteraner sind so freundlich, da fühlen wir uns wirklich willkommen“.

Schauspielerin Anne Kanis und Regisseur Martin Enlen am Set. (Foto: cf)
Schauspielerin Anne Kanis und Regisseur Martin Enlen am Set. (Foto: cf)

Für Enlen sind es die siebte und die achte Folge der „Wilsberg“-Reihe, die er hier dreht, „aber zum ersten Mal im Herbst“. Dadurch ergeben sich für ihn nicht nur neue Stimmungen, sondern auch neue Herausforderungen. So konnte am Dienstag eine Szene nicht wie geplant mit offenem Cabriolet gefilmt werden, weil es zu regnen begonnen hatte. „Da haben wir eben das Verdeck zugeklappt, das ging auch,“ meint er dann achselzuckend. Improvisieren müssen die Filmleute immer mal wieder, wenn sie draußen aufnehmen. An diesem Mittwoch störte ein Auto, das nach der Pause plötzlich parkte, wo vorher noch keins stand. Auch wenn es irgendwo im Hintergrund ist, könnte es den Fernsehzuschauer später auffallen. Und damit sich im Schaufenster des Antiquariats nicht all die neugierige Zuschauer spiegeln, die sich inzwischen am Schauplatz eingefunden hatten, gab Set-Aufnahmeleiter Colin Bennett auch ihnen deutliche Anweisungen: „Alle weitergehen bis hinters Zelt!“ Damit meinte er einen Paravan, unter dem eine kleine Catering-Station untergebracht war – und die mit Namen versehenen Klappsessel für die Stars der Serie. Manchmal sieht es bei Dreharbeiten tatsächlich so aus, wie wir Laien es uns vorstellen.

Am Antiquariat (v.l.): Kameramann Philipp Timme, Anne Kanis, Leonard Lansing, Oliver Korittke und Regisseur Martin Enlen. (Foto: cf)
Am Antiquariat (v.l.): Kameramann Philipp Timme, Anne Kanis, Leonard Lansing, Oliver Korittke und Regisseur Martin Enlen. (Foto: cf)

„Wir drehen!“ – „Ton ab!“ – „Ton läuft!“, so schallte es in der Straße – und bis auf den Baulärm von den Renovierungen am Kirchturm war nun tatsächlich alles still. Erst dann wurde klar, dass einige Radfahrer und Fußgänger gar keine normalen Radfahrer und Fußgänger waren, sondern Statisten, die auf ihren Einsatz zum losradeln oder losgehen warteten. Alles nur, um die Szene rund um Leonard Lansink, Oliver Korittke und Anne Kanis mit ein wenig münstertypischen Leben zu füllen. Als Darstellerin einer Episodenhauptrolle ist Anne Kanis übrigens nicht die gesamten zwei Wochen beim Dreh in Münster dabei. Sie freut sich nicht nur auf die Ausstrahlung der jetzt mit ihr gedrehten Wilsberg-Folge, die wahrscheinlich erst im nächsten Herbst im ZDF zu sehen sein wird, sondern auch auf die Kinopremiere von „Adam und Evelyn“. In dieser Verfilmung des Wende-Romans von Ingo Schulze spielt sie nämlich die weibliche Hauptrolle. Wir warten nun gespannt auf alle Aufführungen, egal ob auf der Leinwand oder dem Bildschirm.

Noch mehr Bilder von den Dreharbeiten findet ihr auf der ALLES MÜNSTER Facebook-Seite.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert