Vainstream: Gitarrenfest mit Gleichgesinnten

Die Headliner "Broilers" beim Vainstream Rockfest. (Foto: th)
Die Headliner „Broilers“ beim Vainstream Rockfest. (Foto: th)

Alle Jahre wieder im Juli trifft sich die Community der Genres Hardcore, Metal und Punkrock traditionell auf dem Gelände des Hawerkamps, um knappe 14 Stunden lang ein „Gitarrenfest mit Gleichgesinnten“ zu feiern. Der Wettergott hatte bei dieser Runde zwölf im Festival-Zirkus offensichtlich einen schlechten Tag – der Großteil das Julisamstags fiel buchstäblich ins Wasser.

„Rainstream Vockfest“: Treffend wie gleichermaßen charmant kommentierte Donots-Sänger Ingo Knollmann bereits im VIP-Bereich während des laufenden Betriebes das Geschehen auf dem Parkplatz hinter der Halle Münsterland, der seit nun mehr zwölf Jahren Austragungsort des Vainstreams ist. Zusammen mit Ex-Jupiter Jones-Frontmann Nicholas Müller moderierte Knollmann kurzweilig durch das Geschehen auf den beiden benachbarten Twin Stages, welche man vom etwas höher gelegenen, überschirmten Bereich gut überblicken kann.

"A Day to Remember"-Sänger Jeremy McKinnon. (Foto: sg)
„A Day to Remember“-Sänger Jeremy McKinnon. (Foto: sg)

Aus dreierlei Gründen machte es Sinn, sich überwiegend hier aufzuhalten: Die mehr als bescheidene Wettersituation besserte sich zwar noch im Verlauf des Nachmittags; es ist aber auch immer eine Art Familientreffen unter Musiknarren, die hier im gesonderten Bereich zusammenkommen. Bei einem Bier fachsimpeln die Journalisten über die neuesten Trends, Bands oder auch mal die Wahl des eigenen Bandshirts für diesen Tag. Nebenbei hört und sieht man die sich überpünktlich auf den Bühnen abwechselnden Bands auf dem Gelände oder beobachtet das bunte Treiben der sich auf dem Platz hin- und her schiebenden Publikumsströme.

Eigentlich von Veranstalterseite her als innerstädtisches „Festival der kurzen Wege“ tituliert, mußte man zumindest bei dieser Ausgabe 12.0 einige Abstriche machen. Die Gesamtkapazität des Geländes war im Vorfeld, bedingt durch den Abriß eines Gebäudes auf dem hinteren Bereich des Areals, auf rund 14.000 Besuchern erweitert worden. Doch auch vor den Hauptbühnen bildeten sich nicht erst bei den publikumswirksamen Headlinern wie den „Dropkick Murphys“ oder auch „Broilers“ aus Düsseldorf pulkartige Menchetrauben, was das zügige Durchkommen etwa zu den Nebenbühnen oder auch nur Richtung Bierstand entsprechend erschwerte.

Die "Architects" aus Brighton um Frontmann Samuel David Carter. (Foto: th)
Die „Architects“ aus Brighton um Frontmann Samuel David Carter. (Foto: th)

Die geänderte, nach oben aufgestockte Besucherkapazität sollte im Hinblick auf eine „weniger-ist-mehr“- Komponente unbedingt nochmal überdacht werden. Ebenso der Fakt, dass viele der beteiligten Gruppen bereits mehrfach Gäste auf dem Vainstream waren, ließ bei vielen Besuchern hinsichtlich eines abwechslungsreichen Line-Ups Unmut aufkommen. Während viele Festivalbesucher mit dem HipHop der „187 Straßenbande“ so gut wie nichts anfangen konnten, war sich ein Großteil der Besucher einig, mit dem Auftritt der „Architects“ spieltechnisch das Highlight des Tages gesehen und gehört zu haben.

Unterm Strich bleibt das Fazit: Münster Rock City – Wir sehen uns im nächsten Jahr wieder an gewohnter Stelle.

 

Frank Möller

 

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