UKM als „Babyfreundliche Geburtsklinik“ ausgezeichnet

Freuen sich über die Zertifizierung: (v.l.) Prof. Dr. Ludwig Kiesel (UKM), Johanna Thewes (ehemals USC Münster), Prof. Dr. Walter Klockenbusch (UKM), Dr. Christoph Hoppenheit (UKM), Gisela Meese (Initiative „Babyfreundlich“), Dr. Kathrin Oelmeier de Murcia (UKM), Martina Hoffmann-Badache (Gesundheitsministerium). (Foto: th)
Freuen sich über die Zertifizierung: (v.l.) Prof. Dr. Ludwig Kiesel (UKM), Johanna Thewes (ehemals USC Münster), Prof. Dr. Walter Klockenbusch (UKM), Dr. Christoph Hoppenheit (UKM), Gisela Meese (Initiative „Babyfreundlich“), Dr. Kathrin Oelmeier de Murcia (UKM), Martina Hoffmann-Badache (Gesundheitsministerium). (Foto: th)

Die UKM Geburtshilfe erhält das internationale Zertifikat „Babyfreundlich“ von WHO und UNICEF. Ziel dieser gemeinsamen Initiative ist es, die Bindung zwischen Eltern und Neugeborenen zu fördern.

Ab heute darf sich die Geburtshilfe des UKM offiziell „Babyfreundlich“ nennen. Gisela Meese, Geschäftsführerin der „Babyfreundlich“-Initiative von WHO/UNICEF, überreicht das internationale Qualitätssiegel. Es besteht aus dem Picasso-Motiv „Maternité“, das eine stillende Mutter zeigt und einer Plakette.  Staatssekretärin im Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter, Martina Hoffmann-Badache, gratuliert dem Krankenhaus zu der Auszeichnung: „Ich freue mich sehr, dass Sie als erste Universitätsklinik in Nordrhein-Westfalen dieses Siegel bekommen.“

Geburtskliniken mit dem Zertifikat setzen die sogenannten B.E.St.®-Kriterien um, die auf den internationalen Vorgaben von WHO und UNICEF beruhen. B.E.St.® steht für Bindung, Entwicklung und Stillen. Das bedeutet unter anderem die Schulung von Mitarbeitern, ununterbrochener Hautkontakt, mindestens in der ersten Stunde nach der Geburt, 24-Stunden-Rooming-in und Beratung durch eine Still- und Laktationsberaterin.

„Sie mögen doch alle Kontakt“, beginnt Prof. Dr. Walter Klockenbusch, Leiter der UKM-Geburtshilfe mit einem Lächeln „vielleicht auch Hautkontakt. Gut, vielleicht nicht mit jedem. Aber tatsächlich ist das Bedürfnis von allen Menschen, Kontakt und Nähe zu haben. Und das gilt ganz besonders für Babys.“ Das zu unterstützen sei der Grundpfeiler des Konzepts „Babyfreundlich“. Bindung und Körpernähe sei für den Körper und die Seele von Mutter und Kind gut. „Mütter haben beispielsweise weniger starke Blutungen nach der Geburt und seltener Depressionen im Wochenbett. Kinder profitieren in fast jeder Hinsicht, vor allem was die Entwicklung angeht.“ Das Konzept „Babyfreundlich“ umzusetzen sei nicht einfach gewesen. Insgesamt sechs Jahre habe es gedauert.

„Mir war gar nicht klar, wie aufwändig es ist, an dieses Zertifikat zu kommen. Es musste sehr viel geleistet werden. Wir bemühen uns natürlich, in allen Bereichen gut zu sein. Das soll im Alltag gelebt werden, man soll es sehen und merken, aber wir wollen es auch bestätigt bekommen“, sagt Dr. Christoph Hoppenheit, kaufmännischer Direktor des UKM. Die Unterbringung sei noch nicht so, wie sie sein sollte, dafür sei inhaltlich etwas passiert. Das Resultat kann sich sehen lassen: Die Geburtenzahlen sind von 600 auf 1300 Geburten im Jahr gestiegen. Für Hoppenheit ist der Grund dafür klar: „Mütter stimmen mit den Füßen ab“.

Ehrengast der feierlichen Verleihung und Befürworterin der Initiative ist die ehemalige USC-Volleyballerin Johanna Thewes, die selbst zwei Kinder in der UKM-Geburtsklinik bekommen hat.

WHO und UNICEF haben 1991 das internationale Programm „Babyfriendly Hospital Initiative“ ins Leben gerufen. 1992 fasste es unter der Bezeichnung „WHO/UNICEF-Initiative Babyfreundliches Krankenhaus“ auch in Deutschland Fuß. Nordrhein-Westfalen ist dabei bundesweit die Nummer Eins: Von insgesamt 96 Geburts- und Kinderkliniken mit der internationalen Auszeichnung „Babyfreundlich“ gibt es 22 in NRW. Die UKM-Geburtshilfe ist bundesweit das dritte Universitätsklinikum mit dem Qualitätssiegel.

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