Trotz Nieselregen und dem ungünstigen Termin eines Dienstagabends war die stimmungsvolle Friedenskapelle gut gefüllt, als um sieben Uhr abends die acht Sänger von The Gregorian Voices die Bühne betraten. In ihren braunen, schlichten Mönchskutten wirkten sie bescheiden, fast schüchtern. Dazu passte, dass es auf der Bühne nur Notenständer gab – sogar Mikrofone und Instrumente fehlten. Für Licht sorgten nicht viel mehr als zwei Kerzenständer.
Die anfängliche Irritation – wann war man zuletzt auf einem professionellen Konzert ohne Mikrofone und Verstärkung? – wich rasch Faszination, als die Männer zu singen begannen. Sie nahmen die Zuhörer mit auf eine Reise durch die Jahrhunderte. Ihr Gesang ließ alte, irische Klöster, Ritterorden und illuminierte Kirchenfenster vor den Augen der Besucher wieder auferstehen.
Mal zart und leise, mal mehrstimmig und gewaltig entführten The Gregorian Voices in vergangene Zeiten und fremde Welten. Dabei klangen die acht mitunter so, als hätte sich ihre Zahl auf magische Weise verdoppelt oder verdreifacht. Sie boten ein beeindruckendes Beispiel dafür, was mit Stimmkraft alles möglich ist.
The Gregorian Voices zauberten eine feierliche, vorweihnachtliche Stimmung in die Friedenskapelle und ließen nach rund zwei Stunden, zwei Zugaben und Standing Ovations viele Zuhörer sichtlich beschenkt zurück. Ihr Programm entpuppte sich als genau das Richtige für einen Dienstagabend mit Nieselregen – sogar ganz ohne Mikrofone.
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