Gags am laufenden Band

Am Ende gab es viel Applaus für Anne Rothäuser, Thiess Neubert und ihren Praktikanten (li.), der sich allerdings eher schüchtern im Hintergrund hielt. (Foto: ka)
Am Ende gab es viel Applaus für Anne Rothäuser, Thiess Neubert und ihren Praktikanten (li.), der sich allerdings eher schüchtern im Hintergrund hielt. (Foto: ka)

Das erfolgreiche Internet-Satiremagazin Der Postillon (alleine 2,7 Millionen Likes bei Facebook) war im Rahmen seiner ersten Live-Tour am Samstagabend zu Gast in der ausverkauften Aula am Aasee. Im wahren Leben bieten Nachrichten oft Anlass zu Grübeleien und schlechter Laune. Nicht so beim Postillon: Hier werden aktuelle gesellschaftliche Themen und Trends einmal durch die Mangel gedreht und anschließend so seriös präsentiert, das verschiedene Leser regelmäßig darauf hereinfallen und sie für bare Münze nehmen.

Über 600 Besucher waren gekommen, um sich die skurrilen Nachrichten vortragen zu lassen. Ehrlich, wie der Postillon laut Eigenaussage ist, verkündete Nachrichtensprecherin Anne Rothäuser direkt zu Beginn, diese Veranstaltung präsentiere nur billige und lieblose Gags, die sich gratis im Netz fänden und diene einzig und allein dem Zweck, den Zuschauern das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Eine der Nachrichten: Auf Kriegswaffen sollen ab sofort deutlich sichtbare Warnhinweise auf die Gefährlichkeit hinweisen. (Foto: ka)
Eine der Nachrichten: Auf Kriegswaffen sollen ab sofort deutlich sichtbare Warnhinweise auf die Gefährlichkeit hinweisen. (Foto: ka)

Da war viel wahres dran, doch Spaß gemacht hat die bunte Zusammenstellung von aktuellen Meldungen (FDP-Großspender fordern ihr Geld zurück, weil die FDP sich nicht an Regierung beteiligt; Erste Intensivstation für an Erkältung erkrankte Männer im Universitätsklinikum Münster eröffnet; Für Schaulustige: Feuerwehr verkauft an Unfallstellen Bier und Würstchen), Kurznachrichten mit viel Wortwitz (Offener Kanal: Regionalsender berichtet über fehlenden Gullideckel) und ausführlichen Videofeatures (Mutter nach Geburt ihres Kindes im Krankenhaus vertauscht) dem sichtlich erheiterten Publikum in jedem Fall. Exklusiv wurde zudem ein Live-Telefoninterview mit Donald Trump geführt. Außerdem präsentierte der nervöse Redaktionspraktikant einen Blick hinter die Kulissen des Magazins.

Das Lachen im Saal riss einfach nicht ab, bis nach rund zwei Stunden und einer Zugabe das Postillon-Team in den verdienten Feierabend gehen durfte – aber nicht, ohne zuvor noch am dicht belagerten Buchstand Autogramme zu geben.

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