Mit Tea und Tünde für den Rest der Welt

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Organisatorin Tünde Gajdos (Foto: Smirnova)

Violinistin Teas Arnold ist eine faszinierende Musikerpersönlichkeit. Gemeinsam mit der Mezzosopranistin Tünde Gajdos organisierte sie am Samstag gleich eine ganze Reihe von Benefizaktionen in der „Zukunftswerkstatt-Kreuzviertel“ zu Gunsten einer Grundschule in Serbien, sowie einer Musikschule in Bosnien, die bei der verheerenden Flutkatastrophe auf dem Balkan im Mai stark beschädigt wurden.

„Die Einnahmen belaufen sich auf 1200 Euro, von denen wir allerdings noch die Kosten abziehen müssen“, erläutern Gajdos und Arnold. Den ganzen Nachmittag über kamen zahlreiche Besucher, und ließen sich etwa von den rasenden Folkloretänzen der Düsseldorfer Formation „Moravac“ mitreißen. Danach stärkte sich mit köstlichen Balkanspezialitäten. Klassisches Konzert Höhepunkt war das abschließende klassische Konzert am frühen Abend. Und das hatte es in sich!

Charmant, klar und unprätentiös eröffneten Tünde Gajdos und Chizuru Amakawa am Klavier mit der Kirchenarie „Pieta Signore“ von Alessandro Stradella, sowie Erich Wolfgang Korngolds „Glückwunsch“ ein überaus abwechslungsreiches Programm. Sopranistin Nora Hagen brillierte mit „Die Nachtigall“, einem frühen, noch romantischen Werk des Schönbergschülers Alban Berg. In „Caro Nome“ aus Verdis „Rigoletto“ beeindruckte Hagen hingegen mit großer Dynamik und unbändiger Kraft.

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(Foto: Smirnova)

In Auszügen war das sphärisch-spröde „Vox Amoris“ des Letten Peteris Vasks zu hören. Es portraitiert Stationen einer langen Liebesgeschichte vom zarten Beginn bis zur Trauer nach dem Tod. Violinistin Tea Arnold, ebenfalls von Amakawa am Klavier höchst sensibel begleitet, flüsterte mit einem phasenweise bloß gehaucht klingenden Strich, direkt ins Ohr. Das Publikum war aus dem Stand verzaubert! Der nächste programmliche Kontrast gelang Violinistin Rebecca Minio-Paluello. Sie spielte Johann Sebastian Bachs „Chaconne“ aus der monumentalten Violin-Partita d-moll, BWV 1004 selbst bei schwierigsten Doppelgriffen ohne die geringste Schwäche. Arvo Pärts „Summa“ war neben Vasks „Vox amoris“ ein weiteres minimalistisches Werk. Ein Streichquartett mit Ivan Knezecic (Violine), Ioannis Petrakis (Violine), Odysseas Lavaris (Bratsche) und Mathieu Joque zeichnete darin große klangliche Räume und weite Flächen.

Ein technisches Feuerwerk zündete hingegen Flötistin Milica Zivanic mit zahlreichen Variationen über ein Thema aus Mozarts „Don Giovanni“ aus der Feder Saverio Mercantes. Neuartige Klänge bot Oboist Zsigmond Borbas mit „Pan“ und „Baccus“, 2 kapriziösen Charaktersätzen aus Benjamin Brittens „Metamorphosen nach Ovid“, op. 49. Rasend schnell und stupende virtuos spielte Akkordeonist Miroslav Nisic die „Sonata C-Dur“, KV. 159 von Domenico Scarlatti. Großartig!

Zum Schluss war noch einmal eine größere Besetzung mit Tea Arnold (Violine), Rebecca Minio-Paluello (Violine), Matieu Joquué (Violoncello), Lukas Czimmek (Kontrabass) und Antonio Fernandez Hernandez (Bratsche) zu hören. Ganz ohne Probe spielten sie Carlos Gardels Tango „Por una Cabeza“ aus dem Film „Scent of a woman“.

(V. Smirnova)

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