Mit flotter Musik schmecken Crêpes viel besser

Die Jazzpoeten gaben sich in der Crêperie du Ciel die Ehre. (Foto: bk)

Boarding completed, scherzt die Sängerin Mano Kösters, als am Sonntag Abend um kurz nach sechs die letzten Konzertbesucher in die Crêperie du Ciel kommen. Die Jazzpoeten geben sich die Ehre und die Crêperie am Euthymiaplatz ist bis auf den letzten Platz gefüllt.

Pianist Volker Rasch weicht auf das Keyboard aus, der Platz ist begrenzt. Immerhin muss der Kontrabass von Jan Kobrzinowski noch verstaut werden. Doch alles passt und irgendwie ist alles richtig. Man mag bedauern, dass sowohl das Le Midi als auch das Café Arte geschlossen haben, doch die Jazzpoeten sind Chamäleons der Kleinkunst. In den L-förmigen Restaurantbetrieb zaubern sie Wohlfühlatmosphäre, während die Gäste süße und herzhafte Crêpes verspeisen. Hauptsächlich geht es bei den Jazzpoeten um die Liebe. Texter Volker Rasch, nebenbei Lehrer am Berufskolleg, hat damit Mano Kösters als „ewig Suchende“ abgestempelt. Doch die nimmt`s mit Humor. „Volker hat tolle Texte geschrieben, nachdem wir uns drüber unterhalten haben.“ Augenzwinkernd setzt sie hinzu: „Und dann hat er weitere geschrieben, ohne dass wir drüber reden mussten.“

Jan Kobrzinowski am Bass, Mano Kösters am Micro und Volker Rasch am Keyboard machen das Essen leicht verdaulich. (Foto: bk)

Natürlich reden die Drei nicht nur, sondern spielen flotte Musik, manchmal auch emotional. Und meistens geht es halt um Männersuche: „Die besten Männer sind schon weg, die guten gut versteckt.“ Die meisten Lieder finden sich auf ihrer ersten CD.  „An der zweiten arbeiten wir gerade“, erklärt Volker Rasch in der Pause. „Pack Deine Sachen“, als Mano es leid ist und ihren Partner vor die Tür setzt, spielen Volker Rasch und Jan Kobrzinowski ein Klavier-Bass-Solo. Mano überlässt den Herren generös die Bühne, die die Chance gekonnt nutzen. Vorne sitzt Jans 93-jährige Mutter, die extra aus Hamburg angereist ist und erklärt, dass Jan das musikalische Talent aber nicht von ihr geerbt habe. Ein musikalisch angenehmer, warmer Abend mit Musik, die man gut nebenbei hören kann. Mano Kösters hat eine sehr weibliche Stimme, doch der eigentliche Star ist Jan Kobrzinowski, der einen trockenen Humor besitzt und allein durch sein übersichtliches Haupthaar ein echter Hingucker ist.

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