Jetzt ist’s vorbei mit der Käferkrabbelei

Kinderkonzert mit Max und Moritz im Theater: böse Überraschung für Onkel Fritz. (Foto: bk)
Kinderkonzert mit Max und Moritz im Theater: böse Überraschung für Onkel Fritz. (Foto: bk)

Nicht mal Dirigent Thorsten Schmidt-Kapfenburg ist vor ihnen sicher. Max und Moritz heften ihm einen riesengroßen Maikäfer an den Rücken, während er das Sinfonieorchester dirigiert. Und das weitgehend junge Publikum kriegt auch was ab. Max und Moritz laufen mit Wasserpistolen durch die Stuhlreihen im Kleinen Haus. Aber warum soll es dem Auditorium auch besser gehen als Witwe Bolte und Lehrer Lämpel. Gleich zweimal spielte das Sinfonieorchester Münster am Sonntagmorgen das Kinderkonzert „Max und Moritz“ nach der Musik von Gisbert Näther.

Musikprofessor Hartwig Maag moderiert, und das macht er richtig gut. Die Originalverse von Wilhem Busch trägt er vor, zwischendurch singt er sogar. Im Bühnenrücken hängt eine große Leinwand, auf die die bekannten Zeichnungen von Busch projiziert werden. Die Figuren, die in jeder Szene mitspielen, stellen sich zu Beginn eines jeden Streiches kurz vor, verschwinden dann nach hinten und verleihen der Zeichnung als Schattenspiel zusätzlich Dynamik. Witwe Bolte, Onkel Fritz, Meister Böck, Lehrer Lämpel, der Zuckerbäcker – alle werden von Studentinnen der Musikhochschule gespielt. Auch Max und Moritz, die zwischendurch mit einer Leiter auf die Bühne kommen, im Schattenspiel Hühnchen durch den Schornstein angeln oder Maikäfer einsammeln – „sperren die Krabbeltiere in die Tüte vom Papiere“.

Bekanntlich legen sie die ja Onkel Fritz unters Bett. Als der – mit Nachtmütze versehen – schlafen geht, klingt die Musik wie ein leiser Marsch, denn nun machen sie sich auf den Weg: die Käfer – „kritzekratze – kommen schnell aus der Matratze“. Natürlich steigert sich die musikalische Dramatik, als Fritz erwacht und mit den Tieren kämpft bis dann „Guckste wohl – jetzt ist´s vorbei mit der Käferkrabbelei“. Da wird auch die Musik ruhig und gönnt Onkel Fritz seinen Schlaf.

Maag lässt die Eltern sprechen „dies war der zweite Streich“ und die Kinder setzen hinzu: „doch der dritte folgt sogleich“. Als die beiden Lausbuben zum Schluss in der Mühle enden, spürt man, dass gerade die Kinder traurig sind. Sie hätten sicher gerne noch von in paar mehr Streichen gehört. Doch schon am 22. Januar 2017 gibt es das nächste, das dritte Kinderkonzert, dann mit Musik von Tschaikowsky und Andrew Lloyd Webber.

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