Johann König legt die Lunte – Feuer im Haus

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Johann König bezeichnet sich gern als „depressive Stimmungskanone“ oder „extrovertierter Autist“. 2001 erhielt er den Deutschen Comedypreis als „Entdeckung des Jahres“, ein Jahr später den Bayerischen Kabarettpreis als „Senkrechtstarter des Jahres“: Jetzt legte Johann König die Lunte und spielte am Donnerstagabend im nahezu ausverkauften Congresssaal der Halle Münsterland sein aktuelles Programm „Feuer im Haus ist teuer, geh raus!“

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Ausgestattet mit einem „Belachungsgerät“, falls eine Nummer beim Publikum mal nicht ankomme, berichtete König etwa vom Einkauf im Supermarkt. Klar kaufe er Bananen aus der Region und Boskop aus Bielefeld, auch Biozitronenöl oder „Butenbrust“ – nur Dinge, die mit B beginnen – und erntet dafür Gelächter.

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Manchmal bremste Johann König auch ein wenig, um den Genuss der nächsten sarkastischen Redewendung größtmöglich auszubauen: dann durften„TKKG“, jene „gewaltbereite Jugend-Hörbuchbande“, zu Wort kommen, die mit rassistischen Sprüchen wie „Da hat es den stärksten Neger aus der Weltraumkapsel“, noch Mitte der 80er auf Heranwachsende losgelassen wurden.

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Der gelernte Sportlehrer wusste, wie er sein Publikum begeistern konnte: König saß auf einem großen Plüschsack, stimmte schräge Töne an und suchte auf seinem Keyboard den passenden Ton dazu. Ihn schien es zu eher langweilen, er schaut teilnahmslos auf seine Uhr – doch der ganze Saal lachte. Johann König, der sich selbst als poetischer Pyromane sieht, ließ es langsam, aber unheimlich humorig angehen und erntete als Dank zum Ende hin großen, langanhaltenden Applaus von seinem Publikum.

 

Fotos: (ts)