Im GOP Theater herrscht das „Chaos Royal“

"Ich mache nichts, aber trotzdem wollen die Leute immer Zugaben", nimmt sich Moderator und Comedian Don Clarke selber auf die Schippe. (Foto: Frank Wilde)
„Ich mache nichts, aber trotzdem wollen die Leute immer Zugaben“, nimmt sich Moderator und Comedian Don Clarke selber auf die Schippe. (Foto: Frank Wilde)

Chaotisch ja – aber liebevoll arrangiert ist das neue Showprogramm „Chaos Royal“ im GOP Theater.

Dass er der geborene Komiker ist, weiß Don Clarke am besten. Daran lässt der 59-jährige Brite keinen Zweifel, als er am Donnerstag Abend die Showbühne betritt. „Wir sind super, hoffentlich merkt ihr das“, keine 10 Sekunden dauert es und der Comedian hat Publikum im Sack. Clarke wird durch das Programm führen, zwischen den einzelnen Nummern dürfen wir ihn näher kennenlernen.

Im Blues Brothers Outfit wirbeln die Trampobrothers durch die Luft und zeigen auf ihrem Trampolin artistische Höchleistungen. Alle drei haben vor langer Zeit ihre Karrieren als Profisportler an den Nagel gehängt, um sich im Show-Biz einen Namen zu machen. Mit ihren Programmen bereisen sie sämtliche Kontinente. Schraube, Salti, Sprünge – für die Tempobrothers kein Problem. Wem die Herren bekannte vorkommen: korrekt – bereits bei der Show „Clowns Company“ waren die drei Artisten im GOP zu sehen.

Ein Schotte in Lederhosen? Und dazu noch Hula Hoop Reifen? Das ist Craig Reid. (Foto: Frank Wilde)
Ein Schotte in Lederhosen? Und dazu noch Hula Hoop Reifen? Das ist Craig Reid. (Foto: Frank Wilde)

Mit absoluter Präzision schickt Giulio Lanzafame seine Jonglage-Bälle in die Luft. Die Leidenschaft dafür packte ihn im Tennie-Alter, sein Handwerk formte er an der Artistenschule in Montreal. Was er heute zeigt? Jonglage mit oberster Präzision – und das mit Händen und Füßen.

Zwischendurch ist es wieder Zeit für Don Clarke. Durch seine mit großen Wortwitz gespickten Ausführungen lernen wir die Nachtischmonster kennen, von denen sich der Komiker während seiner Shows auf einem Kreuzfahrtschiff ein Bild machen konnte. Nicht umsonst betitelt er die Ozeanriesen als schwimmende Buffets. „Es ist für mich immer eine große Freude, wenn ich merke, dass ich Kinder, Erwachsene und auch die älteren Herrschaften gleichermaßen zum Lachen bringen kann“, erzählt uns Clarke nach der Show. Der gebürtige Engländer lebt zwar seit 30 Jahren in Hamburg, setzt aber seinen sympathischen Akzent gekonnt ein und hat die Lacher ganz auf seiner Seite.

In Lederhosen betritt Craig Reid die Bühne, während im Hintergrund Jodelmusik eingespielt wird. Als sich der 30-jährige Schotte dann Hula Hoop Reifen bringen lässt, reibt sich der ein oder andere Zuschauer die Augen. Einen männlichen Reifen-Artisten findet man in Varieté-Show doch eher selten. Umso leidenschaftlicher wirbelt Reid seine Reifen um seinen Körper und versprüht dabei einen ganz einzigartigen Charme.

Johnny Filion ist sicherlich der "verrückteste" Akteuer der neuen GOP Show, aber auch einer der liebenswertesten. (Foto Frank Wilde)
Johnny Filion ist sicherlich der „verrückteste“ Akteuer der neuen GOP Show, aber auch einer der liebenswertesten. (Foto Frank Wilde)

Daniel Sullivan ist nicht nur ein Energiebündel, sondern auch ein regelrechtes Multitalent. Seine Irish Dance Einlagen im Steppschuh überzeugen mindestens genau so viel wie seine Kontorsion Performance im Luftring, hoch über den Köpfen der Gäste.

Mit Guga und Silvia geht es nicht nur ans Reck, sondern auch an die Lachmuskeln. Das spanische Duo lässt eine ganz klare Rollenverteilung aufblicken: er als selbst ernannter King der Reckakrobatik, sie als diejenige, die ihn anhimmelt und anspornt. Mit dem Applaus des Publikums läuft King Guga beinahe zu Höchstleistungen auf, vor allem darin, den Saal zum Lachen zu bringen. Natürlich darf in einem gut-sortierten Varieté Programm die älteste Zirkuskunst der Welt, die Antipoden, nicht fehlen. Mit Eleganz und scheinbarer Leichtigkeit verbiegt die Ukrainerin Natalia Kryvonos ihre Extremitäten und und lässt auf Fuß- und Fingerspitzen nebenbei kleine bunte Teppiche kreisen. Auch hier ist Staunen vorprogrammiert.

Heimlicher Star des Abends ist zweifelsohne der Kanadier Johnny Filion. Er redet nicht ein (verständliches) Wort, was aber nicht bedeutet, dass man ihn nicht versteht. Scheinbar planlos, aufgereg, hektisch und gleichermaßen konfus irrt der Kanadier auf der Bühne umher, feuert mit Mimik und Lauten Lachsalven in die Menge und legt dabei ein atemberaubendes Tempo vor. Je mehr Gags er abfeuert, desto mehr wird gelacht, herrlich!

 

„Chaos Royal“ läuft noch bis zum bis 30. August 2015
Tickets ab 25 Euro gibt es unter (0251) 4909090 oder online.
Kinder, Schüler und Studenten erhalten Ermäßigungen.

 

Der Cast von "Chaos Royal". (Foto: privat)
Der Cast von „Chaos Royal“. (Foto: privat)

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