Der helle Wahn(sinn) – Die Adam Riese Show im März

Führte mit Witz und Bart durch den Abend: Adam Riese (vorne, 3.v.l.) und seine Gäste: Martin Mall, Giulia Wahn, Henning Venske – musikalisch unterstützt von Markus Paßlick und seinen Original Pumpernickel mit Nikola Materne. (Foto: sg)
Führte mit Witz und Bart durch den Abend: Adam Riese (vorne, 3.v.l.) und seine Gäste: Martin Mall, Giulia Wahn, Henning Venske – musikalisch unterstützt von Markus Paßlick und seinen Original Pumpernickel mit Nikola Materne. (Foto: sg)

Unterschiedlicher hätten sie mal wieder nicht sein können, die Gäste in der Adam Riese Show. Aber was will man von einem Moderator mit Punkvergangenheit erwarten, der bereits als „Pendant zur Miss Germany“ von seiner Showband angekündigt wird! Und ja, genau das will und bekommt Münster zu sehen: Eine bunte Mischung aus spannenden Biographien gewürzt mit Musik und Entertainment. Und so macht Nikola Marterne den musikalischen Einstieg, die am Weltfrauentag offenbar höchstpersönlich das gute Wetter bestellt hat und es musikalisch mit I believe in spring würdigt.

Adam Riese entlockt seinem ersten Talkgast, Giulia Wahn, nicht nur Geschichten aus der Schulzeit. So berichtet sie aus ihren Einblicken in das abgekartete Mediengeschäft rund um die Castingshow The Voice of Germany. Nebendem offenbart die Sängerin aber auch ihr großes Herz für Tiere und erfreut die Anwesenden mit souligen Interpretationen großer Hits. Songs wie Umbrella oder auch Broken strings im Duett mit Nikola Materne, aber auch 80er-Schätzchen wie Ella elle l’a und We don’t have to take our clothes off werden gefühlvoll dargeboten.

Der zweite Talkgast schmuggelt sich zunächst als Cellist getarnt unter die Musiker, beginnt aber kurz darauf mit dem Bogen seines Cellos zu jonglieren. Und dann ist Martin Mall nicht mehr zu bremsen – kein Ball und keine Größe sind vor ihm sicher und mit akrobatischen Showeinlagen versetzt er die Zuschauer in Erstaunen. Dass er aber nicht nur ein Mann der filigranen Jonglage ist, zeigen beeindruckende Aufnahmen seines Hobbys: Als Mitglied einer Fallschirm-Nationalmannschaft bilden 214 Menschen in tausenden Metern Höhe in nur 8 Sekunden eine Blumen-Formation.

Zeigt ihre Emotionen auch in den Liedern: Giulia Wahn. (Foto: sg)
Zeigt ihre Emotionen auch in den Liedern: Giulia Wahn. (Foto: sg)

Den letzten Gast kündigt Adam Riese mit einer gehörigen Portion Cindy-aus-Marzahn- und Mario-Barth-Bashing an. Als Vertreter des gepflegten Humors betritt Henning Venske, ein Urgestein des Kabaretts, die Bühne und stellt seine Biographie vor. Seine Zeit bei der Sesamstraße mit dem „Nylonaffen und der Tüllmeise“ hat er dabei in bester Erinnerung – weniger gut sind seine Erinnerungen an Münster, in das er ein Jahr vor seinem Abitur ziehen musste. Das alteingesessene Geschäft Kuhlmann konnte seiner Meinung nach nur von jemandem betrieben werden, der „partiell unzurechnungsfähig“ sei – und so fragte er in dem Fachgeschäft für Kerzen und religiöse Andenken erstmal maliziös nach einem Gebetsbuch des Teufels. Aber auch sonst nimmt Venske kein Blatt vor dem Mund, etwa wenn er von seinen Fluchterfahrungen als Kind oder auch in seiner Zeit als Mitglied der Münchener Lach- und Schießgesellschaft von Politikern erzählt.

Zwischenzeitlich dürfen die Gäste immer wieder an Ratespielen teilnehmen, in denen sich George Gun alias Herr Ötzdemir wahlweise als Gymnasiast, der Deutsch lernt oder aber als Orientale, der deutsches Liedgut orientalisch interpretiert, profiliert. Und so ist der Abend schnell vorüber, aber die nächste Adam Riese Show gewiss.

Wie immer findet ihr die Bilder des Abends in unserer Fotostrecke.

 

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