Crackerjack sorgen für ausgelassene Stimmung am Stadthaus I

Sängerin Paz Miranda Iturriaga überzeugt auch bei den Soloeinlagen. (Foto: Dirk Hecker)
Sängerin Paz Miranda Iturriaga überzeugt auch bei den Soloeinlagen. (Foto: Dirk Hecker)

Freitagabend, Crackerjack spielen auf der WISAG-Bühne am Stadthaus I – und da geht richtig die Post ab. Das Konkurrenzprogramm ist sicherlich nicht leicht, immerhin gibt es zeitgleich als Hauptact The Disco Boys und Lena auf dem Domplatz.

Aber gegen so eine Combo wie die dreizehnköpfige Band Crackerjack muss man erstmal ankommen. Allein fünf Bläser und zwei Sängerinnen plus einem Sänger und das Ganze hochmotiviert über drei Stunden durchgezogen: Respekt! Angekündigt waren Funk, Soul und Latin verbunden mit der Drohung, dass man keine Füße stillhalten könne. Aber nicht nur Füße wippen, auch Köpfe nicken und Arme fliegen immer wieder in die Luft. Sei es zum Jubeln und Klatschen, sei es aus purer Freude – Crackerjack verstehen es, mit ihren Hits das Publikum zu begeistern. Der Bogen ist weit gespannt von Oldies wie Long Train Running von den Doobie Brothers bis zu Diana Ross‘ Upside Down oder auch neueren Stücken wie Seven Nation Army von den White Stripes. Bei Uptown Funk wird die Sängerin Paz Miranda Iturriaga kurzerhand zu Bruno Mars von Sängerkollege Holger Czajka erklärt.

Der ist im Übrigen bester Stimmung und lästert am späten Abend: „So, es ist halb 12, Lionel Richie schläft schon seit ‛ner halben Stunde oder zwei und ich alter Sack muss hier arbeiten – das fällt unter die Genfer Menschenrechtskonvention!“ Dieser kleine Wink ist wohl der Tatsache geschuldet, dass das kürzlich auf dem Schlossplatz stattgefundene Konzert von Lionel Richie ziemlich überraschend und ohne die allseits gewünschte Zugabe beendet worden war. Das hatte viele Münsteraner verärgert, zumal die Ticketpreise saftig gewesen waren.

Nicht so auf dem Stadtfest Münster Mittendrin: Crackerjack können die Musikliebhaber ganz umsonst genießen und das tun sie auch – die hochmotivierte und anscheinend nimmermüde Band wird ordentlich gefeiert und Sänger Holger lässt sich erneut zu einem Kommentar hinreißen: „Nur mal so, es ist 5 vor 12, da kann man dieses Scheißlied doch mal spielen!“ – sagt’s und bringt All Night Long. Ein Lied, das Programm ist, immerhin überziehen Crackerjack um gut 15 Minuten, fast so, als ob sie die Münsteraner ein bisschen versöhnen wollten.

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