5 Steps to Heaven: Making-of eines spektakulären Bildbandes

(v.l.:) Martin Lohoff, Lisa Brößkamp und Thomas M. Weber übergeben Dompropst Kurt Schulte (2.v.r.) den neuen Bildband „Kirchen mitten in Münster  –  Wo Geschichte, Kunst und Glaube sich begegnen“. (Foto: wf / Weber)
(v.l.:) Martin Lohoff, Lisa Brößkamp und Thomas M. Weber übergeben Dompropst Kurt Schulte (2.v.r.) den neuen Bildband „Kirchen mitten in Münster  –  Wo Geschichte, Kunst und Glaube sich begegnen“. (Foto: wf / Weber)

Eine Autorin, zwei Fotografen, diverse Kameras und Objektive, Stative, Leuchten und Leitern, Block und Bleistift  –  das sind die Beteiligten des „Making-of“ des großformatigen Bildbandes „Kirchen mitten in Münster  –  Wo Geschichte, Kunst und Glaube sich begegnen“. Doch wie entsteht so ein Buch eigentlich? Wir haben den Entstehungsprozess begleitet.

STEP 1: Fotograf Martin Lohoff brachte den Stein ins Rollen: Quasi vorbelastet durch den zum 750-jährigen Domjubiläum herausgebrachten Kalender mit Motiven der Illumination des St. Paulus Doms regte er den Rundgang durch Münsters Innenstadtkirchen beim münstermitte medienverlag an. Die Autorin des dort erschienenen Stadtlexikons „Münsters beste Seiten – Das Stadtlexikon“ Dr. Lisa Brößkamp und Fotograf Thomas M. Weber, dessen deutsch-englischer Titel „Münster PANORAMA“ ebenfalls im münstermitte medienverlag erschienen ist, waren angetan von der Idee und bildeten schnell ein Team zusammen mit ihm.

Alle mussten für dieses Projekt bei null anfangen. Es gab keine Schublade, aus der schon mal eine Auswahl an Bildern gezaubert werden konnte oder aber fertige Texte lagen. Auch wenn sich alles im Nachhinein immer leicht und locker anhört – es ist harte Arbeit gewesen. Aber der Wille war bei allen da: Es sollte ein ganz besonderes Buch werden.

Die Fotografen Thomas M. Weber (li.) und Martin Lohoff bei der Arbeit. (Foto: privat)
Die Fotografen Thomas M. Weber (li.) und Martin Lohoff bei der Arbeit. (Foto: privat)

STEP 2: Die Genehmigungen für die Fotoaufnahmen wurden verlagsseitig und durch die Autorin besorgt. Zeiten, zu denen in den Kirchen fotografiert werden durfte, wurden abgesprochen, aber auch Termine, zu denen die Aufnahmen in der Domschatzkammer und im blauen Gartensaal des Doms gemacht werden konnten. Hier wurden die Türen extra für die Fotografen aufgeschlossen.

STEP 3: Ende Mai 2017 beginnt in der Clemenskirche die kunst- und kulturgeschichtliche Reise durch Münsters beeindruckende Innenstadtkirchen. Fasziniert von der Ausstattung der Barockkirche entstanden hier die ersten Aufnahmen für den Bildband. Und schon in der ersten Kirche entdeckten die drei etwas Besonderes: An der Kanzel hinter dem goldenen Engelskopf schaut ein mysteriöses, weißes Gesicht mit schwarzem Haar und rosa angehauchten Wangen über die Schulter. Beide passen so gar nicht zusammen und seine Herkunft ist unbekannt.

Was hat es mit dem weißem Gesicht hinter dem Engelskopf in der Clemenskirche auf sich? (Foto: privat)
Was hat es mit dem weißem Gesicht hinter dem Engelskopf in der Clemenskirche auf sich? (Foto: privat)

Die Servatiikirche war die nächste Kirche, in der fotografiert wurde, und so reihte sich ein Gotteshaus an das nächste – jedes mit seinen Besonderheiten. Ehrfürchtig haben alle drei vor kostbaren Altären und kunstvollen Monstranzen gestanden, Heiligenstatuen und Epitaphien bewundert und durften Reliquien aus unmittelbarer Nähe bestaunen.

Eines aber war den Kirchen gemeinsam: Überall wurde das Trio mit offenen Armen und vertrauensvoll empfangen. Pfarrer, Küster, Kustoden, Hausmeister und Pfarrsekretärinnen halfen tatkräftig mit, gaben bereitwillig Auskunft und waren begeistert von dem Vorhaben und den Plänen für ein Buch über Münsters Innenstadtkirchen. So ist nicht zuletzt auch mit ihrer Hilfe dieser besondere Bildband mit Fotografien aus bisher nicht bekannten Blickwinkeln und Einzelaspekten von baugeschichtlicher Bedeutung und architektonischen Besonderheiten entstanden.

Martin Lohoff fotografiert in Münsters Dom. (Foto: privat)
Martin Lohoff fotografiert in Münsters Dom. (Foto: privat)

Dabei ist es immer wieder gelungen, neben zahlreichen bekannten und kunsthistorisch besonders wertvollen Ausstattungsstücken auch Motive zu entdecken, die kaum jemand bewusst wahrnimmt, wie z.B. die „Antenne zu Gott“ am Tabernakel in der St. Lamberti-Kirche, das Auto und das Motorrad im Kirchenfenster über der Sakristei in der Liebfrauen-Überwasser-Kirche oder aber den „Zachäus“ hoch oben an einem Pfeiler diagonal gegenüber der mächtigen Christophorus -Statue im St. Paulus Dom. Alles wurde in Wort und Bild festgehalten.

STEP 4: Nach Abschluss der Fotoarbeiten begann dann die heiße Phase im Verlag. Die Texte wurden geschrieben und um die Fotos herum layoutet oder auch anders herum. Abstimmungen von Satz/Grafik mit Fotografen und Autorin waren immer wieder nötig. Das hat alles sehr viel Energie und manchmal  –  wie es eben so ist –  auch Nerven gekostet.

Es ist vollbracht - das Buch ist fertig! (Foto: privat)
Es ist vollbracht – das Buch ist fertig! (Foto: privat)

STEP 5: Das Buch sollte vor Weihnachten fertig sein. Das haben alle Beteiligten mit vereinten Kräften geschafft. Im November ist es erschienen und stolz konnten Autorin und Fotografen Dompropst Kurt Schulte die ersten Exemplare präsentieren.

Herausgekommen ist ein farbenprächtiger Bildband mit über 300 brillanten und stimmungsvollen – teilweise auch doppelseitigen – Fotografien und sachkundigen Erläuterungen, ein Zeugnis jahrhundertealter Geschichte, wertvoller Kunst und gelebten Glaubens.

 

Erhältlich ist das Buch überall im Buchhandel und unter www.muenstermitte-medienverlag.de.

"Kirchen mitten in Münster – Wo Geschichte, Kunst und Glaube sich begegnen"      

Lisa Brößkamp, Martin Lohoff, Thomas M. Weber  
Hardcover, 24,5 x 34 cm 
160 Seiten mit Lesebändchen
24,95 €

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert