AfD-Veranstaltung: Friedlicher Protest in Gievenbeck

Das keinen Meter Bündnis hatte zum Protest gegen die AfD aufgerufen. (Foto: cb)
Das Bündnis „Keinen Meter den Nazis“ zum Protest gegen die AfD aufgerufen. (Foto: cb)

Nach einigem Hin und Her hatte die AfD letztlich doch das Recht erhalten, ihren Wahlkampfabschluss in der Aula des Freiherr-vom-Stein Gymnasiums abhalten zu dürfen. Die Schulleitung hatte bereits ein Schulfest angekündigt, das nachmittags auf dem Schulhof und in den Räumen des Gymnasiums stattfinden sollte. Ebenso hatte das Bündnis „Keinen Meter den Nazis“ zu einer Demonstration aufgerufen.

Das Gebiet um das Gymnasium in Gievenbeck war schon mittags weiträumig abgesperrt, und während auf der einen Seite der Absperrung, Richtung Gievenbeck, eine kleine Gruppe verschiedener, politischer Parteien demonstrierte, stand auf der anderen Seite das Bündnis „Keinen Meter“, die „Antifaschistische Linke“ und andere Gruppierungen, die mit Redebeiträgen und Musik ihrem Protest Ausdruck verliehen. Pfeifkonzerte, Slogans, Rote Karten und Buh-Rufe begleiteten die Parteimitlieder der AfD, die sich ihren Weg an den Demonstranten vorbei suchten. Die Stimmung beschrieb Bündnissprecher Carsten Peters jedoch als „entspannt und entschlossen“ und es blieb den Nachmittag über auch so.

„Entspannt und Entschlossen“ (Carsten Peters, Bündnis „Keinen Meter den Nazis“)

Ömer Lütfu Yavuz vom Integrationsrat der Stadt Münster betonte die Notwendigkeit einer toleranten Gesellschaft, während die  Schülervertreter der Bezirksschülervertretung das Recht auf freie Entwicklung und Entfaltung betonten. Anita Cronjäger warb als  Vertreterin des Mütterzentrums in Gievenbeck für eine solidarische, offene Gesellschaft. Carsten Peters wiederum betonte, wofür das Bündnis „Keinen Meter“ stünde: nämlich „für eine Gesellschaft des Zusammenhalts, der Solidarität, der Vielfalt und der Inklusion“.

Die Veranstalter hatten ein buntes Programm zusammengestellt. (Foto: cb)
Die Veranstalter hatten ein buntes Programm zusammengestellt. (Foto: cb)

Karin Park-Luikenga fasste die Haltung der Schulleitung klar zusammen: „Wir leben unsere Werte“. Es ginge ihr nicht um politischen Protest, denn die AfD habe, wie jede andere Partei auch, das Recht, die Aula zu nutzen. Keinesfalls wolle sie jedoch mit ihrer Schule in die Nähe der AfD gerückt werden. Die Schule würde gerade durch dieses Fest ihre Werte leben und zeigen – nämlich Offenheit, Vielfalt und Toleranz. So gab es Live Musik, Spiele und so viel Kuchen, dass der kurzerhand auch an die diensthabenden Polizisten verteilt wurde. Es war fast wie ein „normales“ Sommerfest – wären da nicht die Absperrungen und die Polizisten gewesen.

„Wir leben unsere Werte“ (Karin Park-Luikenga, Schulleiterin Freiherr-vom-Stein Gymnasium)

Sybille Benning, MdB der CDU, die ebenfalls auf dem Schulfest unterwegs war, betonte, dass das Gedankengut der AfD nicht zu dulden sei. Es gehe vor allem um den Zusammenhalt der Gesellschaft. „Wir freuen uns, dass auch dieses Mal wieder so viele Menschen gegen den Auftritt der AfD protestiert haben und damit einmal mehr klar gemacht haben, dass Münster kein gutes Pflaster für rechte und Parteien war, ist und bleiben wird,“ kommentierte Carsten Peters vom Keinen Meter Bündnis die Kundgebung abschließend. Die Kundgebung, an der rund 500 AfD-Gegner teilnahmen, verlief friedlich, wie eine Polizeisprecherin am Abend mitteilte.

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