70 Jahre Mövenpick – eine kulinarische Retrospektive

Es ist angerichtet! Der Küchenchef persönlich garniert das Jubiläumsmenü. (Foto: mw)
Es ist angerichtet! Der Küchenchef persönlich garniert das Jubiläumsmenü. (Foto: mw)

Mövenpick wird 70 Jahre alt, Hotel und Restaurant in Münster zählen mit mittlerweile 36 Jahren zu den Urgesteinen der deutschen Niederlassungen. Ein guter Grund, dieses Jubiläum mit einer kleinen Zeitreise durch die kulinarische Unternehmensgeschichte zu zelebrieren. Im Mövenpick Restaurant präsentiert das Team um Küchenchef Kimmo Helén und Sales Managerin Duygu Saltik die neue Jubiläumskarte, mit der noch bis zum 20. April in allen Mövenpick Hotelrestaurants weltweit die Vision des Firmengründers Ueli Prager gefeiert wird. Sieben typische Mövenpick-Klassiker werden neu interpretiert, um Zukunft und Vergangenheit der Mövenpick-Gruppe schmackhaft in Szene zu setzen.

Anhand alter Speisekarten des münsteraner Restaurants von 1982 bis heute kann der Wandel des Geschmacks über mehr als drei Dekaden sehr eindrucksvoll nachvollzogen werden – wer hätte wohl eine ganze Karte voller Tatar-Variationen im schönsten Eisdielen-Design der späten Achtziger im Restaurant eines Vier-Sterne-plus-Hotels erwartet? Seinerzeit jedenfalls ein kulinarisches Highlight und voll im Trend. Einige Klassiker haben sich jedoch bis heute durchgesetzt und sind auch heute noch gern gesehen.

Was hält also die Jubiläumskarte bereit? Vor allem einige überraschende Kombinationen, die Althergebrachtes in ganz neuem Licht erscheinen lassen. „Scallops & avocado tartare“ setzt die Idee eines Tatars vegetarisch mit Avocado, Tomaten und Zucchini um, garniert mit Oliven und Jacobsmuscheln. Definitiv eine Alternative zum gefeierten Rindfleisch-Klassiker.

Hähnchen trifft Mango - mit Pfeffer!. (Foto: mw)
Hähnchen trifft Mango – mit Pfeffer! (Foto: mw)

Der „salade belle fermière“ kombiniert eine Mesclun-Blattsalat-Mischung mit einer unfassbar guten honiggeräucherten Maispouletbrust und ihrem neuen besten Kumpel: der Nashi-Birne. Was für ein Duo! Der Pfeffer verleiht dem ganzen noch die nötige Schärfe – chapeau, das ist ein Highlight! Bei „mille-feuille saumon & caviar d‘olive“ hält die Molekularküche in Form von kleinen Oliven-Kügelchen Einzug, die als Kaviar-Garnitur den geschichteten Blätterteig-Rauchlachs veredeln – und dem sonst üblichen Fischrogen problemlos den Rang auflaufen. Ganz schön viel Geschmack in ganz schön kleinen Kügelchen.

Was wäre ein schweizer Restaurant ohne eine Rösti-Spezialität? Und Zürcher Geschnetzeltes? „Mushrooms and vegetables Zurich Style“ verbindet beides und erfindet das Gericht doch völlig neu. Shitakepilze und diverses Wurzelgemüse an der typischen Sauce ergänzen die unverändert klassische Kartoffelrösti – diesen Mövenpick-Klassiker zu verfälschen, würde vermutlich mit lebenslangem Schweiz-Verbot geahndet. Casimir, das Curryreis-Signature-Gericht der Mövenpick-Restaurants mit dem putzigen Namen, findet sich als „seafood Casimir“ auf der Jubiläumskarte wieder. Hier tummelt sich alles, was schwimmt und lecker schmeckt, auf Wildreis und an mit Blütenpollen garnierter Currysoße: Riesencrevetten, Kabeljau, Meeresspargel – die salzig-grüne Wildgemüse-Offenbarung – und unser alter bekannter Jakobsmuschel. Das Ganze wird fruchtig-exotisch abgerundet.

„Bare beef burger Café de Paris“ – Moment! Burger auf einer edlen Restaurantkarte? Oh ja, und wie! Selbst der Küchenchef persönlich kann seine Vorliebe für dieses Kunstwerk nicht leugnen – und das wohl zurecht. Ein richtig gutes Prime-Beef-Patty an Café-de-Paris-Butter, Pilze, ein Wachtel-Spiegelei (oder sagt man Spiegelwachtelei?) obenauf, liebevoll angerichtete Kartoffelstäbchen und natürlich Tomate und Salat. In dieser extrem schmackhaften Interpretation lässt man sich den Fastfood-Klassiker auch in der gehobenen Gastronomie gefallen.

Süßes Ende: Karottenwaffel mit Eis, Salzkaramellmandeln, Mangokompott - und Pfeffer! (Foto: mw)
Süßes Ende: Karottenwaffel mit Eis, Salzkaramellmandeln, Mangokompott – und Pfeffer! (Foto: mw)

Wer mit dem Namen Mövenpick vor allem Eis verbindet, wird sich über den Jubiläums-Nachtisch besonders freuen. Typischer schweizer Karottenkuchen wird als „carrot waffle“ neu erfunden und mit dem originalen Mövenpick-Vanilleeis und Salzkaramell-Mandeln serviert – und bildet zusammen mit Mangokompott und Pfeffer einen absolut würdigen Schlusspunkt der Jubiläumskarte.

Wer gerne die Klassiker der Mövenpick-Restaurants in spannenden, erstaunlich oft fleischfreien Neuinterpretationen kennen lernen möchte, kann sich noch bis zum 20. April selbst ein Bild von 70 Jahren kulinarischer Firmengeschichte machten – einer Zusammenstellung, die auch das sehr sympathische Mövenpick-Team sichtlich begeistern konnte.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert